Flugzeugabsturz vor Norderney

Ein Kleinflugzeug ist am Montag, 26. Juli 2021, zwischen der Insel Norderney und dem Festland in die Nordsee gestürzt.

Auf Borkum war am Montagmittag ein Kleinflugzeug mit mehreren Fallschirmspringern besetzt in Richtung Norderney gestartet. Die Fallschirmspringer sprangen über Norderney planungsgemäß ab. Der Pilot des Flugzeugs beabsichtigte ebenfalls auf Norderney zu landen, stürzte jedoch aus bislang ungeklärter Ursache gegen 13:00 Uhr vor Norderney in das Wattenmeer. Zum Unglückszeitpunkt herrschten schwache Winde aus Süd und eine Wassertemperatur von 20 Grad Celsius. Ein Zeuge hatte den Absturz beobachtet und die Rettungsleitstelle informiert.

Umgehend wurde der dort stationierte Seenotrettungskreuzer EUGEN sowie die beiden Seenotrettungsboote ELLI HOFFMANN-RÖSER (Station Baltrum) und OTTO DIERSCH (Station Norddeich) alarmiert, welche nur wenige Minuten später ausliefen. Außerdem sendete die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS ein „Mayday Relay“ aus, um die gesamte Schifffahrt um erhöhte Aufmerksamkeit und gegebenenfalls Mithilfe zu bitten.

Der auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer EUGEN der DGzRS war am Rettungseinsatz für ein abstürztes Flugzeug südlich der Insel im Einsatz. (Foto: Die Seenotretter – DGzRS, Flying Focus, Herman IJsseling)

Inzwischen setzte ein Notfallhelikopter der ADAC Luftrettung einen Notarzt und einen Rettungssanitäter an Bord des Seenotrettungskreuzers ab. Der Rettungshubschrauber Christoph 26 beteiligte sich am Unglücksort an den Suchmaßnahmen, die Hubschrauber des SAR, Northern Rescue sowie der Polizei Niedersachsen wurden angefordert, konnten jedoch vorm Eintreffen wieder entlassen werden.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) koordinierte den Rettungseinsatz. Ein Seenotrettungskreuzer, zwei Seenotrettungsboote, ein Hubschrauber und ein Behördenfahrzeug waren an dem Einsatz beteiligt. Für den Piloten kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der 65-jährige Pilot, der alleine an Bord war, kam bei dem Absturz ums Leben.

Derzeit wird mit einem Tonnenleger versucht, die Cessna 208 zu bergen. Die Gezeiten im Wattenmeer und der Zustand des Flugzeugwracks erschweren die Bergung. Die mit freiwilligen Seenotrettern besetzten Seenotrettungsboote unterstützten die Bergung des Wracks durch ein Schiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Die Polizeiinspektion Aurich sowie die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung haben die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen. Personen, die Beobachtungen zum Hergang tätigen konnten, werden gebeten sich unter Telefon 04941 606-215 zu melden.

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