Garten naturnah gestalten

Hilft gegen den Lagerkoller in der Corona-Krise: Der NABU Ostfriesland gibt Tipps, wie man jetzt einen naturnahen Garten gestalten kann.

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Gerade unter den momentanen Bedingung, Ausgangsbeschränkungen und schönes Wetter, sieht man viele Leute im Garten arbeiten. Der Frühling ist eine gute Zeit, um an den nächsten Sommer zu denken und Vorbereitungen für einen naturnahen Garten zu treffen. Wenn der Boden schön feucht ist, können heimische Sträucher und Bäume gepflanzt und sogar noch Wildblumenwiesen mit mehrjährigen Pflanzen gesät werden.

 

Sträucher und Hecken nützen

„Unsere Tierarten sind evolutionsgeschichtlich an die heimischen Sträucher angepasst. Die Früchte der Vogelkirsche und des Schwarzen Holunders werden zum Beispiel von über 60 Vogelarten gefressen, unter anderem von Amsel, Kernbeißer und Stieglitz“, erklärt Jan Schürings, Regionalgeschäftsführer des NABU Ostfriesland. Auch viele Schmetterlingsarten profitieren von heimischen Gehölzen. So leben beispielsweise die Raupen des Zitronenfalters auf Kreuzdorn oder Faulbaum, die des Baumweißlings auf Apfel, Schlehe oder Weißdorn, und die Raupen des Großen Schillerfalters werden auf der Grauweide satt.

Das zeigt, es gibt viele gute Gründe, im Herbst ein paar einzelne Sträucher zu setzen oder eine ganze Hecke aus mehreren Arten anzulegen. Übrigens sind heimische Sträucher anspruchsloser und widerstandsfähiger, auch gegen witterungsbedingte Einflüsse und Schädlinge. Zudem ist für jeden Gartenstandort etwas dabei: Weißdorn und Wildrosen mögen es gerne sonnig, Haselnuss und Pfaffenhütchen genügt ein halbschattiger Standort und die Heckenkirsche gibt sich mit einem schattigen Plätzchen zufrieden. Heimische Sträucher sind aber nicht nur nützlich, sondern sehen auch hübsch aus. Und sie bieten viele Möglichkeiten zur Naturbeobachtung.

 

Mut zur Wildnis

Distelfalter auf Ochsenzungen auf Norderney. (Foto: NABU/Manfred Temme)

Kleine Rückzugsmöglichkeiten können die Bepflanzung ergänzen und hilfreich für das Überleben weiterer Tiere sein: Auf Wildblumenwiesen summen Bienen und Hummeln, Schmetterlinge besuchen die blühenden Pflanzen und in ungenutzten Reisighaufen verstecken sich gerne Igel. Aber auch Wasserflächen sind wichtige Anziehungspunkte für zahlreiche Insektenarten, Frösche und Molche, die von dem Wasser abhängig sind. Bei sorgfältiger Planung und artenreicher Bepflanzung kann es im Sommer vor schillernden Libellen und bunten Wasserkäfern nur so wimmeln.

„Heutzutage gibt es kaum noch verwilderte Gärten. Schmetterlingsraupen wie Tagpfauenauge, Admiral und Distelfalter brauchen aber genau diese Flächen mit Brennnesseln, Disteln und anderen stehengelassenen Kräutern“, weiß Jan Schürings. Er rät deshalb dazu, den Mut aufzubringen, auch wilde Stellen im Garten zuzulassen und bittet darum, nicht alles gleich abzumähen. In einem naturnahen Garten mit Rückzugsmöglichkeiten für Tiere und Wildnis finden Insekten ihr benötigtes Futter, und auch Vögel, Erdkröten und Igel haben dort ihren Platz. Nicht zuletzt kann der Mensch sich an der natürlichen Vielfalt in seinem Garten erfreuen.

Im NABU-Gartenpaket finden Sie Anregungen, welche heimischen Sträucher Sie in Ihren Garten pflanzen können, wie Sie einen Teich anlegen und Sie können sich mit der beiliegenden Wildblumen-Saatmischung (für ca. 2 qm) ein Wildblumenbeet anlegen. Wichtiger Hinweis: die Wildblumensaatmischung darf nur im eigenen Garten verwendet werden. Das NABU-Gartenpaket ist gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins erhältlich beim:

NABU Ostfriesland
Kennwort: Gartenpaket
Osterstr. 31
26603 Aurich

 

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