Amphibienwanderung startet früh

Die Amphibienwanderung startet dieses Jahr besonders früh. Der NABU Ostfriesland bittet Autofahrer deswegen um besondere Rücksichtnahme.

Nach einer stürmischen und regnerischen Kältephase, gab es in den letzten Tagen niedersachsenweit wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge – ideale Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichplätzen zu begeben.

„Heute erzählte eine Ehrenamtliche von den ersten Krötenwanderungen im Landkreis Leer. Dabei sind sie dieses Jahr aufgrund des sehr milden Winters besonders früh dran.“, berichtet Jan Schürings vom NABU Ostfriesland. „Durch die milden und feuchten Witterungsbedingungen stehen die Amphibien jetzt in den Startlöchern, um von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern zu wandern“, so Schürings weiter. „Die Frösche, Kröten und Molche haben nun einen gefahrvollen Weg vor sich, denn es warten nicht nur Fressfeinde auf sie, sondern viele Tiere landen auch plattgefahren auf der Straße.“. Daher bittet der NABU Ostfriesland nun vor allem die Autofahrer darum, sich in dieser kurzen Wanderungszeit der Amphibien rücksichtsvoll zu verhalten oder die gefährdeten Strecken möglichst ganz zu meiden; das gilt vor allem ab den frühen Abendstunden, denn die Tiere sind nachtaktiv. Sollte man Amphibien auf der Fahrbahn bemerken, rät der NABU Ostfriesland die Geschwindigkeit auf Schrittgeschwindigkeit zu reduzieren.

 

Zurück an den Geburtsort

(Foto: ZuluZulu, Hans-Joachim Müller-le Plat, pixabay.com, CC0)

Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung der Amphibien auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Arten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in mehreren hundert Metern Entfernung von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige und gefährliche Strecke für die kleinen Tiere. „Die wandernden Amphibien benötigen unsere Rücksicht und Hilfe. Zusätzliche Helferinnen und Helfer sind stets hochwillkommen. Auch für Anfänger ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso für Kinder und Jugendliche. Schauen Sie mal bei einer NABU-Gruppe vorbei“, appelliert Ralf Berkhan, „viele Gruppen betreuen jetzt Amphibienzäune und erläutern gerne den Einsatz für diese Tiere“.

 

Meldung von Amphibien- und Reptilienvorkommen

Der NABU Niedersachsen startete im Oktober 2019 das neue Mitmach-Projekt „HerpetoMap – die Fachplattform zur Meldung von Amphibien- und Reptilienvorkommen in Niedersachsen“. Gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurde eine Online-Erfassungsplattform eingerichtet, die es ehrenamtlichen Amphibien- und Reptilien-Experten ermöglicht, eine Verbreitungskarte mit hochverifizierten Daten zu erstellen.

Weitere Informationen unter: www.NABU-niedersachsen.de/herpetomap

Schreiben Sie einen Kommentar