Nachbarschaftshilfe beim Klimaschutz

Anregungen aus der Praxis und Hilfsangebote beim Energiesparen: Das Netzwerk „Bürger helfen Bürgern“ ist Teil des Norder Klimaschutzkonzepts.

Im neuen Klimaschutzkonzept der Stadt Norden findet sich unter den empfohlenen Maßnahmen auch die Gründung eines Netzwerks für die Norder Bürger/-innen. Unter dem Titel „Bürger helfen Bürgern“ sollte eine Basis geschaffen werden, auf der sich in Norden Wohnende und Lebende über bereits umgesetzte private Umbauten und Investitionen informieren können.

Der erste Knoten für das Netzwerk „Bürger helfen Bürgern“ wurde im Januar mit einem Treffen in der Kreisvolkshochschule Norden geknüpft. Zwei Norder/-innen stellten in bebilderten Vorträgen ihre Umbaumaßnahmen und Erfahrungen vor, um so den Zuhörern einige Impulse für die ersten Schritte hin zu einem neuen alten Zuhause zu geben.

 

Vom Bestand zum Niedrigenergiehaus

Bereits vor 30 Jahren hat Uwe Vinke sein damals 70 Jahre altes Elternhaus zum Niedrigenergiehaus umgebaut. Er berichtete vom Aufbau eines geschlossenen Warmdaches als erste Maßnahme im Jahr 1994. „Die energetische Komponente war mir wichtig, auch wenn mich alle belächelt haben“, erklärte er. 1998 folgten die Isolierung der Hausfassade sowie Wärmeschutzfenster und –türen. Basis war die damals neue Wärmeschutzverordnung, die eine Heizenergie von maximal 100kWh/qm Wohnfläche vorsah. Genutzt wurde ein Isoliersystem, das zwar außen angebracht wurde, aber die Klinkerstruktur des Hauses nicht veränderte.

Im Jahr 2000 endete die energetische Sanierung des Elternhauses mit dem Einbau einer Gas-Brennwertheizung mit zentralem Pufferspeicher und Solarunterstützung. Durch alle Maßnahmen konnte der Heizenergieverbrauch um rund 70 Prozent gesenkt werden. Eine Photovoltaikanlage folgte im gleichen Jahr ebenfalls. Im vergangenen Jahr wurde nun die Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt.

Solarthermie ist eine zukunftsfähige Alternative für die Versorgung mit Warmwasser und Heizenergie. (Foto: Stadt Norden)

Von ihren eigenen Erfahrungen im Zuge einer energetischen Gebäudesanierung im vergangenen Jahr berichtete ebenfalls Irma Kracke selbst: „Wir haben ein 50er-Jahre-Haus gekauft und es vor dem Einzug grundlegend saniert“ erklärte sie. Wichtig sei ein erfahrener Energieberater, der nach der Begutachtung des Gebäudes einen Sanierungsfahrplan erstellt. Die einzelnen Punkte dieses Fahrplanes wurden bei der energetischen Erneuerung des Hauses schließlich umgesetzt. Dazu zählten moderne Isolierfenster, eine Hohlschichtdämmung im alten Mauerwerk und eine Fußbodenheizung. Letztlich wurde eine neue Heizung mit Wärmepumpe eingebaut. Irma Kracke verwies auf verschiedene Fördermöglichkeiten und eine Zeitplanung.

Im Laufe des Abends kam es zu zahlreichen Nachfragen der interessierten Zuhörenden. Die Teilnehmenden konnten viele Ideen mitnehmen, die nun in eigene energetische Planungen einfließen. Es zeigte sich auch, dass ein Netzwerk „Bürger helfen Bürgern“ wichtig ist. „Die praktischen Erfahrungen sind die besten Anregungen“, meinte ein Teilnehmer und hoffte, dass es weitere Vorträge gibt.

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