Norder demonstrieren gegen Gewalt

Mit Kerzen gegen Gewalt: Ein breites Bündnis ruft zu einer Kundgebung für Menschenrechte auf dem Arp-Schnitger-Platz am 8. Dezember auf.

Norden – Am 10. Dezember vor genau 75 Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Kurz vor dem Internationalen Tag der Menschenrechte will ein breites Norder Bündnis an dieses Jubiläum mit einer Kundgebung erinnern, die am kommenden Freitag, 8. Dezember, um 18 Uhr auf dem Arp-Schnitger-Platz in Norden stattfindet. Denn die Menschenrechte waren weltweit vermutlich noch nie so bedroht wie jetzt. „Für Menschenrechte, gegen Krieg und Gewalt!“ ist die Veranstaltung überschrieben, die sich insbesondere gegen die antisemitische Gewalt in Deutschland richtet. Sie hat seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober drastisch zugenommen.

Auf der Kundgebung sprechen werden der Norder Bürgermeister Florian Eiben, die Jugendbürgermeisterin Merle Gatena, Hans Forster (DGB), Superintendent Christian Neumann und Eva Requardt-Schohaus, Städtegruppe Norden von Terre des Femmes, von der die Initiative ausgeht. Die Teilnehmer der Kundgebung werden gebeten, eine Kerze oder ein Licht zu tragen in Hinblick auf das jüdische Lichterfest Chanukka, das in diesem Jahr vom 7. bis zum 15. Dezember gefeiert wird. Damit soll auch an ein anderes trauriges Jubiläum erinnert werden: Am 9. November vor 85 Jahren brannten überall in Deutschland die Synagogen.

 

„Versprechen einlösen“

Plakat zur Kundgebung am 8.12.23

„Immer mehr unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger leben in Angst. Jetzt ist der Moment, das Versprechen ,Nie wieder Raum für Antisemitismus in Deutschland’ einzulösen“, heißt es in dem Aufruf, der sich an alle demokratisch gesinnten Menschen in Norden und Umgebung richtet. „Antisemitismus zieht sich durch unsere gesamte Gesellschaft. Wir stellen uns gemeinsam gegen die Einschüchterung und Bedrohung von Jüdinnen und Juden. Wir stehen dafür, dass niemand wegen seiner Religion, Weltanschauung oder Herkunft benachteiligt wird und treten ein für ein friedliches Miteinander in unserem Land. Wir treten dem Antisemitismus entgegen. Wir verurteilen den abscheulichen Terror der Hamas gegen die Menschen in Israel und wir wenden uns entschieden gegen die nach der Genfer Konvention unverhältnismäßigen Vergeltungsmaßnahmen der israelischen Regierung, die nicht zu rechtfertigendes Leid über unschuldige Menschen bringen. Wir drängen auf einen gerechten Frieden für Israel und Palästina, der beiden Völkern das Existenzrecht in eigenen Staaten garantiert.“

Breites Das breite Norder Bündnis sorgt sich um „unsere Zukunft, die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder“. Denn laut dem Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) bedrohen derzeit 21 Kriege und 216 militärische Auseinandersetzungen die Welt. „Jetzt ist der Moment, das Versprechen unserer Eltern und Großeltern einzulösen: ,Nie wieder Krieg!‘ Dazu ist es nötig, der universellen Bedeutung der Menschenrechte überall Geltung zu verschaffen.“ Das Norder Bündnis tritt für eine Kultur des Friedens und der gemeinsamen Sicherheit ein – in Europa, im Nahen Osten, auf unserem ganzen Planeten.

 

Breites Bündnis

Die Teilnehmer der Kundgebung wollen gemeinsam ein Zeichen setzen „gegen Antisemitismus, Rassismus und menschenverachtenden Hass, der dem Terror den Weg bahnt“, und „gegen Kinderarbeit, Menschenhandel und Sexsklaverei“. Gleichzeitig rufen sie dazu auf, die Demokratie zu verteidigen, für eine bunte Gesellschaft einzutreten und sich für einen mitmenschlichen Umgang auf allen Ebenen des täglichen Lebens zu engagieren.

Unterschrieben wurde der Aufruf von Amnesty International Norden, ATTAC Norden, Prof. Dr. Lothar Bertels, CDU-Stadtverband und DGB-Ortsverband Norden, Dr. Alexander Göbel und Ines Göbel, Die Grünen Norden, Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Norden, Klimagruppe Norden. Dr. Schönwetter-Neumann, Ökumenischer Arbeitskreis Norden, SPD-Ortsverein Norden, Terre des Femmes Norden und Walter Zuber.

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