Wespennester möglichst tolerieren

Der heiße Sommer sorgt für ein „Wespenjahr“. Der NABU Ostfriesland informiert darum zum richtigen Umgang mit Wespen, Hummeln und Co.

Wespen (Foto: jcbeni, Juan Glez, pixabay.com, CC0)

Der Sommer zeigt sich dieses Jahr von seiner sehr sonnigen Seite und daher ist dieses Jahr ein ausgesprochenes Wespenjahr. Täglich erreichen die NABU Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland zahlreiche Anrufe von Menschen, die ein Wespennest im Garten, am Haus, im Geräteschuppen oder am Carport gefunden haben. Während die flauschigen Hummeln meist toleriert werden, sorgen Wespen und vor allem Hornissen oft für panische Reaktionen.

 

Keine Panik!

Der NABU Ostfriesland beruhigt, die Tiere würden nur im Notfall stechen, wenn sie sich angegriffen fühlen. Jan Schürings, Leiter der NABU Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland, plädiert für ein friedliches Nebeneinander mit den nützlichen Insekten: „Auch Wespen haben im Naturhaushalt eine wichtige Funktion und sind durch das Naturschutzrecht geschützt. Daher sollten Nester auch nur in dringenden Fällen umgesiedelt oder beseitigt werden. Das Hinzuziehen eines Wespenexperten ist in diesen Fällen dringend anzuraten. Selbst am Nest aktiv zu werden macht die Wespen nur aggressiv.“ Dabei ist vielen Menschen nicht bekannt, dass Wespennester nur einmalig genutzt werden. Im September stirbt das Wespenvolk und nur die Königin überwintert an einem geschützten Ort. Im nächsten Jahr wird dann, meist an anderer Stelle, ein neues Nest gebaut. Daher bittet der NABU Ostfriesland, die Tiere noch eine Weile zu dulden.

 

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Was aber ist zu tun, wenn die gemütliche Kaffeerunde auf der Terrasse ständig von vor dem Gesicht hin und her fliegenden Wespen gestört wird: „So schwierig es auch klingt – am besten ruhig bleiben. Sowohl danach Schlagen als auch Anpusten stellen für das Tier ein Alarmsignal dar und erhöhen die Stichbereitschaft“ erklärt Jan Schürings.

Um dem massenhaften Auftauchen der kleinen Tiere bereits im Vorfeld vorzubeugen, helfen bereits einfache Maßnahmen: Getränke und Speisen sollten nach Möglichkeit abgedeckt werden, für Gläser eignen sich zum Beispiel Bierdeckel hervorragend. Kinder trinken süße Getränke am besten nur mit einem dünnen Strohhalm. Fallobst sollte rechtzeitig aufgesammelt werden und: Vorsicht ist geboten beim umherlaufen mit nackten Füßen.

 

Was tun bei einem Wespenstich?

Außer für Allergiker seien Wespenstiche nicht weiter gefährlich, allerdings ziemlich schmerzhaft. „Dass drei Hornissenstiche einen Menschen und fünf ein Pferd töten, ist ein leider wohl unausrottbares Märchen. Im Rachenraum können Wespenstiche allerdings lebensbedrohlich werden,“ so Jan Schürings vom NABU Ostfriesland.

Wenn man trotz aller Vorsicht doch einmal gestochen wird, sollte eine halbe Zwiebel oder Zitrone auf den Stich gedrückt werden, um das Insektengift zu neutralisieren.

 

Mehr Informationen bietet die Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen – Kein Grund zur Panik“ aus der Reihe „NABU aktiv“. Neben Tipps zu Konfliktfällen gibt es auf 44 Seiten ausführliche Infos zu Nisthilfen und zum insektenfreundlichen Garten. Einzelexemplare der Broschüre erhalten Sie gegen Einsendung von sechs Briefmarken zu je 70 Cent an folgende Adresse:

NABU Niedersachsen
Stichwort ‚Wespen‘
Alleestr. 36
30167 Hannover

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