Aktionstag gegen Gewalt an Frauen

Frei leben ohne Gewalt“: Das Norder Rathaus beteiligt sich am 25. November mit einer Aktion am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Am Samstag, den 25. November, um 11:00 Uhr wird vor dem Norder Rathaus die Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ gehisst. Seit über vierzig Jahren wird mit dem Appell international auf das Ausmaß und die Folgen von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit der Terre des Femmes Städtegruppe Norden lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden ein, an diesem Gedenktag ein gemeinsames Zeichen zu setzen. In kurzen Reden vor Ort werden die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Kerstin Weinbach und eine Vertreterin der Städtegruppe zum Thema Gewalt gegen Frauen Stellung nehmen. Darüber hinaus werden Taschen verteilt, auf denen die Telefonnummern von Unterstützungseinrichtungen zu finden sind.

 

Jede dritte Frau betroffen

In Deutschland erleidet jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. In etwa 80% Prozent wird die Gewalt durch Männer ausgeübt. Gewalt ist nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation das größte Gesundheitsrisiko für Frauen. Für viele Frauen haben die erlittenen körperlichen und psychischen Verletzungen gravierende Auswirkungen auf ihr Leben. „Gewalt gegen Frauen wirkungsvoll zu bekämpfen geht alle an. Die Augen offen zu halten und aufmerksam für die Gewalt zu sein, die Frauen und Kinder in unserem sozialen Umfeld erleiden und Unterstützung anzubieten, ist ein Appell an alle Menschen“ so Elke Kirsten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden.

Stopp Gewalt gegen Frauen (©UN WOMEN DEUTSCHLAND)

Auch Antje Olaberry, Vorstandsmitglied der Norder Grünen, weist darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland und somit in Ostfriesland präsent ist. Fast jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner, eine Frau zu töten – an jedem dritten Tag verliert eine Frau in Deutschland ihr Leben, weil ihr (Ex-)Partner sie umbringt. Sexistische Sprüche, Belästigungen oder Benachteiligungen am Arbeitsplatz gehören zum Alltag der meisten Frauen, auch in Ostfriesland.

 

Strategie zur Bekämpfung häuslicher Gewalt

Um den Schutz von Frauen vor Gewalt zu gewährleisten, wurde am Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) eine unabhängige Berichterstattungsstelle zu geschlechtsspezifischer Gewalt eingerichtet. Und beim Bundesfrauenministerium wird die Koordinierungsstelle angesiedelt, die aktuell eine ressortübergreifende Strategie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt erarbeiten soll. Für den Landkreis Aurich regen die Norden Grünen eine Bestandsaufnahme der Lage und eine Überprüfung an, ob ein einziges Frauenhaus für den gesamten Landkreis dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Dazu passt, dass Die Grünen seit Jahren darauf hinarbeiten, dass der Bund mit in die Finanzierung der Gewalthilfe-Infrastruktur für Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen einsteigt. Zu begrüßen sei es, dass mit einem bundeseinheitlichen Rechtsrahmen dafür gesorgt werden soll, dass alle gewaltbetroffenen Frauen unabhängig vom Wohnort Schutz und Hilfe erhalten. Ebenso werden sie in Zukunft häusliche Gewalt und das Kindeswohl bei Entscheidungen zum Sorge- und Umgangsrecht berücksichtigen.

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