Der neue Roman von Sandra Lüpkes erzählt die wahre Geschichte der „Schule am Meer“, eines reformpädagogischen Internats auf Juist.
Sandra Lüpkes hat bereits zahlreiche Krimis und Romane verfasst, die auf Juist spielen. Doch dieses Mal hat sie, die als Tochter des Juister Inselpastors aufgewachsen ist, ihre Heimat durch ihr neues Buch selbst noch einmal neu entdeckt.
Berühmte Inselschüler
Beate Uhse war dort Internatsschülerin, Eduard Zuckmayer Musiklehrer und Alfred Döblins Kinder praktizierten hier das rituelle Tauchbad: in der „Schule am Meer“ auf Juist. Im gleichnamigen historischen Gesellschaftsroman erzählt Sandra Lüpkes die abenteuerlich-humorvollen und dramatischen Geschichten des reformpädagogischen Inselinternats während der Zeit von 1925 bis 1934 aus wechselnden Perspektiven.
Ausgerechnet auf der rauen Nordseeinsel Juist gründet der Reformpädagoge Martin Luserke mit der jüdischen Lehrerin Anni Reiner 1925 ein Internat. Ihr Traum: Mädchen wie Jungen auf Augenhöhe ganzheitlich zu selbstständigen mündigen Menschen zu erziehen. Schüler und Lehrer meistern gemeinsam die harten Bedingungen des abgeschiedenen Insellebens, überleben den dramatischen Eiswinter 1929, spielen Streiche und kämpfen für das Fortdauern ihrer Schule am Meer. Doch als der Nationalsozialismus die Insel erreicht, beginnen der Juister Inselzusammenhalt und die eingeschworene Schulgemeinschaft zu zerbrechen.
Nach wahren Begebenheiten
„Schule am Meer“ zeigt Juist von einer bisher wenig beleuchteten Seite. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Sandra Lüpkes hat umfassend für ihre Geschichte recherchiert, denn sie wollte die Schicksale „so nah wie möglich an den wahren Begebenheiten erzählen“, wie es im Nachwort heißt.
Zu ihren Quellen zählen das sogenannte „Logbuch“ des Schulleiters Luserke, weit über hundert Briefe von Anni Reiner an ihre älteste Tochter, Memoiren von ehemaligen Schülern sowie Gespräche mit der 88-jährigen Karin Reiner, der jüngsten Tochter, die heute im Tessin und bei Zürich lebt.