Manfred Bartmann im Kunsthaus

Am 26. Juli findet ein Gesprächskonzert mit dem aus Norden stammenden Musiker Manfred Bartmann im Kunsthaus Norden statt.

Am 26. Juli findet ein Gesprächskonzert mit dem aus Norden stammenden Musiker Manfred Bartmann im Kunsthaus Norden statt.

Am kommenden Donnerstag, 26. Juli, 19.30 Uhr wird Manfred Bartmann ein Konzert im Kunsthaus Norden geben. Er gab bei der Eröffnung der laufenden Ausstellung „raumkörper“ ein paar kleine Kostproben seiner Musik und der Kunstverein freut sich, ihn nun zu einem Konzert zu begrüßen.

Manfred Bartmann stammt aus Norden. Bis zu seiner Pensionierung war er Musikwissenschaftler an der Universität Salzburg. Sein Fachgebiet ist die Musikethnologie. Bis in die frühen 80er war er am bundesdeutschen Folkrevival beteiligt. Angeregt durch verschiedene Musiken der Welt, ist er 2009 neuerlich musikalisch aktiv geworden. Zwei umfangreich dokumentierte CDs hat er seitdem vorgelegt: „Frisia Orientalis: Applied Etnomusicology and Documentation“ (2011) und „Frisia Orientalis II: Making Musik of Speech“ (2017). Manfred Bartmann bietet Vorträge, Gesprächskonzerte, Kurse und Workshops an. Auf seinen CDs vermischt er sein Ostfreesenplatt mit Englisch. Dazu bespielt er eine speziell gestimmte, 5-saitige Gitarre.

Mit seinen Songs und Musiken hat sich Bartmann sowohl vom Folkrevival als auch vom Plattdeutschrevival weit entfernt. Lieber experimentiert er mit Sprachklängen. Die stecken in ostfriesischen Sprach- und Bewegungsmustern. Bartmann bringt sie zum grooven.
Auf Plattdeutsch sagt man: „Dat mutt in eens wiederloopen. Pausen gifft dat nee“. Pausen gibt’s nicht – das ist eine Anspielung auf eine befreiende Teilnahme an einem rhythmischen Spannungserleben, das sich idealerweise endlos fortsetzen soll. Dieses musikalische Denken ist auf den Erhalt und den Ausbau von Spannungen gerichtet, die durch rhythmische Überlagerungen entstehen. So etwas galt in Bartmanns Jugend als „unörnlich“, wenn nicht gar als anrüchig. Einige der damit assoziierten Spröökjes sind heute noch verpönt, inzwischen allerdings aus einem anderen Grund: Viele erachten die sprachpolitische Idee, wonach ein runderneuertes und entsprechend gestyltes Plattdeutsch endlich Eingang in den Kanon elaborierter Literatursprachen finden möge, dadurch als gefährdet.

Der Eintritt für das Konzert kostet 10 Euro, Mitglieder des Kunstverein zahlen 8 Euro, Kinder und Jugendliche 5 Euro.

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