Vorsicht, Telefonbetrug!

Neue Maschen: Die Polizei im Altkreis Norden warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als Mitarbeiter von Microsoft oder einer Bank ausgeben.

(Foto: LoboStudioHamburg, Thomas Ulrich, pixabay.com, CC0)

Aurich/Wittmund (ots) – Aktuell gibt es wieder Hinweise auf Betrugsversuche durch falsche Microsoft-Mitarbeiter. Betrüger geben sich am Telefon als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus und behaupten, sie könnten ein akutes Softwareproblem auf dem Rechner ihrer potentiellen Opfer per Fernzugriff beheben. Dafür muss in der Regel ein Programm heruntergeladen werden. Wird den Tätern der Fernzugriff erlaubt, können sie sensible Daten wie Passwörter für das Online-Banking ausspähen. Im Hintergrund veranlassen sie dann beispielsweise Überweisungen auf ausländische Konten.

Auf Juist wurde Anfang Januar eine Frau Opfer dieser Betrugsmasche. Sie erhielt eine Warnmeldung über eine angebliche Schadsoftware auf ihrem Rechner und kontaktierte daraufhin die auf dem Bildschirm angezeigte Rufnummer eines vermeintlichen Microsoft-Supports. Über mehrere Stunden dauerte das Telefongespräch mit den Betrügern, die sich dann mittels Software den Fernzugriff auf den Rechner und das Online-Banking verschafften. Sie erfragten per Telefon die für Geldtransaktionen notwendigen TANs und veranlassten mehrere Überweisungen ins Ausland. Zu einem weiteren Fall kam es kurz vor Weihnachten ebenfalls auf Juist. In mehreren Teilbeträgen wurde für den Geschädigten unbemerkt eine dreistellige Summe auf ein ausländisches Konto von den Betrügern transferiert.

Die Polizei warnt davor, persönliche Kennwörter, PINs oder TANs am Telefon weiterzugeben. Dies sind persönliche Daten zum Schutz der eigenen Konten und sollten nicht Dritten zur Verfügung gestellt werden! Weiterhin sollten Nutzer ihre Rechner mit einer aktuellen Virensoftware schützen und sich über Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Emails oder dem Surfen im Internet informieren.

 

Falsche Bankmitarbeiter rufen an

Die Polizei warnt auch vor einer ähnlichen Betrugsmasche mit falschen Bankmitarbeitern. Zu einem solchen Betrugsfall ist es am Montag in Aurich gekommen. Ein 44-jähriger Mann erhielt einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter seiner Hausbank. Der Anrufer gab vor, aus Sicherheitsgründen eine TAN-Überprüfung durchführen zu müssen. Daraufhin gab der 44-Jährige die angeforderte Ziffernabfolge durch. Wenig später stellte der Auricher fest, dass eine vierstellige Summe von seinem Konto abgebucht worden war. Als er den Betrug erkannte, erstattete er umgehend Anzeige bei der Polizei. Eine Stornierung der Abbuchung seitens der Bank war, wie in den meisten Fällen, nicht möglich. Das Geld war verloren.

Die Polizei rät, bei unangekündigten Anrufen besonders misstrauisch zu sein und die Identität des Kontaktes zu prüfen, insbesondere wenn es um eine Geldüberweisung oder sensible Kontodaten geht. Sobald Zweifel aufkommen, sollten sich Betroffene Rat bei Familienangehörigen holen oder die Polizei informieren.

PIN- oder TAN-Nummern sollten niemals an Dritte weitergegeben werden – auch nicht am Telefon oder per E-Mail. Auch ein echter Bankmitarbeiter fragt nach diesen Nummern oder Passwörtern nicht. Wenn derartige Daten abgefragt werden, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Betrugsmasche handelt.

 

Allgemeine Tipps der Polizei

Die Polizei rät:

– Seriöse Unternehmen nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.

– Sollten Sie auf eine manipulierte Webseite mit einer verdächtigen Fehlermeldung gelangen, bewahren Sie Ruhe. Beenden Sie die Webseite oder ggf. den Browser. Ein Neustart sollte in der Regel auch helfen. Ggf. muss der Browser entsprechend zurückgesetzt werden. Starten Sie zur Sicherheit Ihre eigene Antivirensuche mit einer ausführlichen Suche.

– Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.

– Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.

– Informieren Sie Ihre örtliche Polizei und erstatten Sie im Schadensfall Anzeige. Sollten Bankdaten (oder vergleichbare Daten) benutzt worden sein, informieren Sie unverzüglich die entsprechende Bank. Achten Sie zukünftig auf unberechtigte Abbuchungen. Ggf. sollte eine Kreditkarte sofort gesperrt werden.

– Zugangsdaten sichern: Bewahren Sie Ihre Zugangsdaten an einem sicheren Ort auf, so dass diese nicht gestohlen oder kopiert werden können. Speichern Sie keine Bankdaten auf Ihrem PC oder auf Ihrem Handy/Smartphone und geben Sie diese nicht an Dritte weiter.

– Kommunikation prüfen: In gefälschten Mails oder vorgetäuschten Anrufen versuchen Unberechtigte, an Ihre Bankdaten zu kommen.

– Wichtig: Ihre Bank fragt Sie niemals nach Ihren Zugangsdaten zum Online-Banking.

– Limit festlegen: Legen Sie mit Ihrer Bank ein Limit für tägliche Geldbewegungen fest.

– Kontakt aufnehmen: Geben Sie die Internetadresse Ihrer Bank bei jedem Aufruf erneut über die Tastatur ein oder richten Sie ein Lesezeichen ein. So vermeiden Sie, auf gefälschte Seiten geführt zu werden. Folgen Sie keinen Links in einer E-Mail, egal wie seriös diese wirkt.

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