„Tischlein deck dich“

Kunst mit Ironie und Augenzwinkern: „Tischlein deck dich“ ist das Motto der diesjährigen Dornumer Kunsttage vom 30.7. bis 20.8.22.

„Tischlein deck dich“ ist das Motto der diesjährigen Dornumer Kunsttage, die vom 30.7. – 20.8.22 im Wasserschloss Dornum stattfinden. Das Motto der Ausstellung soll sich aber keineswegs nur auf das gleichnamige Märchen beziehen, sondern auch auf Kernthemen der heutigen Zeit. „Es geht um Nahrung und Reichtum, um die ungleiche Verteilung von Rohstoffen oder um Gastlichkeit und Asyl“, definiert Hauke Piper vom Kunstverein Dornum das Thema. Marijke Janssen, Susanne Laufer und Georg Janthur sind drei der 19 ausstellenden KünstlerInnen, die sich auf humorvolle, ironische Weise mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

 

Marijke Janssen

Die Künstlerin aus Amsterdam sammelt Porzellanterrinen und gibt diesen mit keramischen Hasen, Hunden, Schafen, Ziegen und Enten ein neues Aussehen. Mal triumphierend, manchmal neckisch oder ein bisschen verlegen schauen sie in die Ferne. Sie befinden sich nicht IN, sondern AUF der Terrine und sind mit essbaren Pflanzen bemalt. „Tischlein deck dich! Tierchen schmeckt nicht!“ hat Marijke Janssen das Thema dementsprechend abgewandelt. „Bei der Formgebung übertreibe ich die Proportionen, indem ich den Tieren gehörig an den Ohren, Pfoten oder Schwänzen ziehe, wodurch sie selbständige Figuren werden“, so Janssen.

Kunst mit Ironie und Augenzwinkern: „Tischlein deck dich“ ist das Motto der diesjährigen Dornumer Kunsttage vom 30.7. bis 20.8.22. (Foto: © Marijke Janssen)

Susanne Laufer

Überaus originell sind auch die Werke der Oldenburger Künstlerin Susanne Laufer aus Oldenburg. Ihr Objekt „4 x Halleluja bitte!“ besteht aus vier mit Papierspitzen umrandete Tortenpappen. Darauf sind floral verzierte Marien- und Nonnenportraits collagiert. Eine unerwartete Kombination, die beim Betrachter ambivalente Assoziationen auslösen soll. Einerseits denkt man an Schlemmerei, süße Verführungen, an kleine Sünden, Gewissensbisse und gute Vorsätze. Andererseits mahnen die Heiligenbilder aber zur Enthaltsamkeit und Mäßigung und setzen auf geistige Nahrung. Beide Elemente – die körperliche und die seelische Nahrung – spricht Laufer in ihrer Arbeit mit einem Augenzwinkern an.

 

Georg Janthur

Der Bildhauer und Maler Georg Janthur setzt seine mit der Kettensäge in Holz gearbeiteten und anschließend in leuchtende Farben gefassten Figuren auf über zwei Meter hohe Zaunpfähle. Expressiv und trotz der groben Struktur anmutig sind die sieben lebensfrohen „Dornumer Zaungäste“, die neugierig von oben herab ihre Umgebung zu betrachten scheinen. Sie stellen zufällige Begegnungen von Menschen dar, die sich für die Ausstellung als Freundeskreis zusammenfinden, alle mit einem Interesse, vom ‚großen Kuchen’ des Lebens ein Stück abzubekommen“, erklärt Janthur.

Auf der Vernissage am 30. Juli ab 14:30 Uhr können Interessierte die KünstlerInnen auch persönlich kennenlernen. Die dreiwöchige Ausstellung ist täglich von 11:00 – 18:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos.

Mehr Infos auf www.kunst-in-dornum.de.

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