Enkeltrick per WhatsApp

Betrüger gehen mit der Zeit und wenden sich auch im Altkreis Norden mit Schocknachrichten per Messenger-Dienst an ältere Menschen.

Aurich/Wittmund (ots) – Aktuell gehen bei der Polizei vermehrt Hinweise auf Betrugsversuche per Messenger-Dienst ein. Die Täter melden sich vornehmlich per WhatsApp mit einer nicht eingespeicherten Nummer bei den potentiellen Opfern und geben vor, der Sohn oder die Tochter der Angeschriebenen zu sein. Es wird behauptet, das Handy sei defekt oder gestohlen worden und man habe mit dieser Nummer eine neue Erreichbarkeit.

Im weiteren Verlauf fordern die Täter von den Eltern die Überweisung eines Geldbetrags – beispielsweise für eine dringend fällige Rechnung oder eine größere Anschaffung. Oftmals wird behauptet, man habe aufgrund des gestohlenen oder defekten Handys keinen Zugang mehr zum Online-Banking. Daher sei es nicht möglich, die Überweisung selbst zu veranlassen. Sie stellen auch in Aussicht, den Geldbetrag zügig zurückzuzahlen.

Nehmen Sie auf gar keinen Fall Zahlungen an den Kontakt vor! Hinter der neuen Handynummer und der Aufforderung verbergen sich Betrüger, die es nur auf das Geld ihrer Opfer abgesehen haben.

Ein 61 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Wittmund ist in dieser Woche auf diese Weise um eine vierstellige Summe betrogen worden, weil er davon ausging, bei der Person mit der unbekannten Nummer handele es sich um seinen Sohn. Auch eine 57 Jahre alte Frau aus dem Norder Bereich meldete sich bei der Polizei. Sie wurde von einer Person angeschrieben, die sich als ihre Tochter ausgab. Die Frau erkannte den Betrug noch rechtzeitig, weil die Betrüger persönliche Fragen nicht beantworten konnten und sie informierte daraufhin die Polizei.

 

Die Polizei rät:

– Nehmen Sie unbekannte Rufnummern nicht einfach als Kontakte auf.

– Werden Sie misstrauisch, wenn Sie über Messenger-Dienste zu Geldzahlungen aufgefordert werden, auch von bekannten Nummern.

– In diesem Fall ist es ratsam, außerhalb von WhatsApp Kontakt zur Person aufzunehmen und zu prüfen, ob die Forderung echt ist.

– Fragen Sie persönlich beim angeblichen Kontakt nach, wenn Sie von einer bis dato unbekannten Rufnummer über Messenger-Dienste wie WhatsApp kontaktiert werden.

– Überprüfen Sie die Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen der von Ihnen genutzten Messenger-Dienste.

– Wenn Überweisungen bereits veranlasst wurden, kontaktieren Sie Ihr Geldinstitut, um die Zahlungen im besten Fall rückgängig zu machen!

– Sichern Sie den Chatverlauf für die Polizei.

 

Warnung vor Schockanrufen

Telefon (Foto: Bran / Wikipedia, PD)
Telefon (Foto: Bran / Wikipedia, PD)

In den Landkreisen Aurich und Wittmund kommt es aktuell auch wieder zu sogenannten Schockanrufen. In dieser Woche meldeten sich viele Bürgerinnen und Bürger bei der Polizei, um betrügerische Anrufe zu melden.

Oftmals handelte es sich bei den gemeldeten Anrufen um eine Kombination aus dem Enkeltrick und falschen Polizeibeamten. Die Betrüger behaupten am Telefon, dass ein naher Angehöriger des Angerufenen einen Verkehrsunfall gehabt hätte, bei dem eine Person schwer verletzt oder zu Tode gekommen sei. In einem Fall wurde behauptet, der Enkel des Angerufenen hätte eine schwangere Frau überfahren. Es müsse eine hohe Geldsumme gezahlt werden, damit der Enkel einer Haftstrafe entgehen könne. In einem weiteren Fall wurde das Telefon von der höchst emotionalen, vermeintlichen Tochter an einen angeblichen Polizeibeamten weitergegeben, der den Sachverhalt und die Geldforderung bestätigte.

Durch die ständige Anpassung der Maschen ist es für viele vornehmlich ältere Opfer schwer, die Schockanrufe auch als Betrugsversuche zu erkennen.

Eins haben diese Anrufe immer gemeinsam: Die Betrüger versuchen unter einem Vorwand an Geld, Wertgegenstände oder persönliche Daten ihrer Opfer zu gelangen. Geben Sie bei derartigen Anrufen keine persönlichen Daten heraus und legen Sie einfach auf!

Weitere Tipps gibt es unter:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/

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