Lockdown light in Norden

Verschärfte Maskenpflicht und Absage zahlreicher Veranstaltungen: Die Stadt Norden versucht den Anstieg der Corona-Infektionszahlen zu verlangsamen.

Im Altkreis Norden wird eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus befürchtet, weshalb auch hier drastische Maßnahmen ergriffen werden. (Foto: Tumisu, pixabay.com, CC0)

Die zweite Welle ist da. Auch im Landkreis Aurich ist der Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zwischenzeitlich deutlich überschritten worden. Mit einem von den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundeskanzlerin abgestimmten „begrenzten Lockdown“ soll die exponentiell steigende Kurve der Infektionszahlen nun gebremst werden. Es muss verhindert werden, dass die Lage außer Kontrolle gerät (eine Nachverfolgung unmöglich wird) und es muss sichergestellt werden, dass für die Corona-Infizierten mit einem schweren Krankheitsverlauf ausreichende Behandlungskapazitäten in den Krankenhäusern zur Verfügung stehen.

„Die ab dem 02.11.2020 geltenden Einschränkungen werden starke Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung – aber auch auf die kommunale Finanzlage haben“, wie Nordens Bürgermeister Heiko Schmelzle zu Beginn der Woche erklärte. „Es ist zu befürchten, dass die Corona-Pandemie auch die Wirtschaft in Norden noch schwerer treffen könnte als bislang eingetreten. Nach dem ausgefallenen Ostergeschäft hatte das ordentlich verlaufene Sommergeschäft einen Silberstreif am Horizont erkennen lassen. Nun bleibt die Hoffnung, dass durch entschlossenes Handeln im November das Weihnachtsgeschäft noch gerettet werden kann.“

Neben einer verschärften Maskenpflicht und der Absage zahlreicher Veranstaltungen versucht die Stadt Norden auch durch weitere Maßnahmen den Anstieg der Infektionszahlen zu verlangsamen.

 

Kein Martinisingen

Die Norder Sportlerehrung am 19.02.2021 und die Neubürgerbegrüßung wurden wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits abgesagt. Aufgrund des derzeitigen Infektionsgeschehens und der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen, bleiben auch die Türen des Norder Rathauses zum Martinisingen dieses Jahr leider verschlossen.

Grundsätzlich ist das Martinisingen zurzeit unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln erlaubt, doch die Stadt Norden sieht sich in der Pflicht die Kinder, deren Familien, Freunde und Eltern sowie die eigenen Mitarbeiter/Innen vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, denn gerade beim Singen werden besonders viele Aerosole verbreitet.

Dadurch, dass Kinder und gegebenenfalls Eltern in Gruppen gemeinsam von Haus zu Haus gehen und vor diesen verweilen, um gemeinsam zu singen, kann von einer erhöhten Infektionsgefährdung ausgegangen werden. Diese gilt es zu vermeiden, so die Stadt Norden.

 

Kein Weihnachtsmarkt

Auch der Weihnachtsmarkt, Eisbahn und lebendiges Krippenspiel fallen 2020 aus. Für die IG Ludgeri ist es seit 15 Jahren das erste Mal, dass sie den Norder Weihnachtsmarkt, der sonst auf dem Torfmarkt stattfand, ausfallen lassen muss. Die aktuell geltenden Corona-Verordnungen lassen der Interessengemeinschaft keine Wahl, da Weihnachtsmärkte in ihrer Ursprungsform in diesem Jahr grundsätzlich untersagt werden.

In diesem Rahmen fallen auch das lebendige Krippenspiel und die Eisbahn in diesem Winter weg. Die Vorbereitungen für ein coronakonformes Gesamtkonzept hätten laut IG Ludgeri bereits starten müssen, doch dies ist unter den aktuellen Bedingungen nicht möglich.

Damit die Bürgerinnen und Bürger trotz allem nicht auf Advents- und Weihnachtsstimmung verzichten müssen, hat das Wirtschaftsforum Norden gemeinsam mit der Stadt Norden ein Alternativkonzept für dieses Jahr zusammengestellt. Neben dem traditionellen Sternenpass, bei dem ca. 30 Geschäfte teilnehmen, sorgen mehrere Walking Acts für die passende Stimmung, wie z. B. ein Nikolaus auf Stelzen, um die notwendigen Abstände zu den Besuchern bewahren zu können.

Begleitet wird das Ganze von weihnachtlicher Musik, die aus den Boxen der Geschäfte zu hören sein wird. Als visuelles Highlight werden besondere historische Bauten in der Osterstraße und dem Neuen Weg durch bunte Lichtilluminationen hervorgehoben. Die KVHS bietet an zwei Tagen verschiedene Programmpunkte für Kinder.

Als zusätzliches „Schmankerl“ ist in Planung, dass die unterschiedlichsten Kunsthandwerker ihre Waren in leerstehenden Geschäften der Innenstadt präsentieren können.

 

Maskenpflicht verschärft

Der Landkreis Aurich hat am 30.10.2020 eine Allgemeinverfügung zur Einführung der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an öffentlichen Plätzen im Landkreis Aurich erlassen. Diese Allgemeinverfügung wurde am 03.11.2020 nochmal geändert. Sie gilt bis zum 30.11.2020, es sei denn sie wird vorher aufgehoben oder verlängert.

In folgenden Bereichen der Stadt Norden ist demnach werktags von 5:30 Uhr (vorher ab 9:00 Uhr) bis 20:00 Uhr eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen:

  • Osterstraße von Hausnummer 1 bis 16 (Nordseite) und Hausnummer 147 bis 160 (Südseite)
  • Neuer Weg (gesamte Fußgängerzone) bis einschließlich zum Vorplatz des Norder-Tors (Bahnhofstr. 1a)
  • Norddeich im Hafenbereich und in der Badestraße ab Restaurant Utkiek bis Dörper Weg

Die aktuelle ausführliche Allgemeinverfügung des Landkreises Aurich sowie ein Luftbild der betroffenen Bereiche der Stadt Norden stehen zum Download bereit.

 

Plattform für Abhol- und Lieferdienste

Seit dem 02.11. gelten auch für die Gastronomie wieder deutliche Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Viele Norder Gastronomen haben jedoch weiterhin geöffnet und bieten Ihren Gästen einen Abhol- und Lieferservice für Speisen und Getränke an.

Die Online-Plattform Norder Kompass bietet Norder Unternehmen langfristig und insbesondere aktuell die Möglichkeit der Online-Präsentation. Im Zusammenhang mit den aktuellen Regelungen möchte das Stadtmarketing der Stadt Norden auch diese Abhol- und Lieferdienste verstärkt dort positionieren, um die Norder Gastronomie zu unterstützen.

Besucher des Kompasses können die Suchfunktion nutzen, um gezielt Anbieter zu finden. Zudem soll eine separate Liste auf dem Norder Kompass angelegt werden, die die Abhol- und Lieferdienste in einer übersichtlichen Zusammenfassung darstellt.

Selbstverständlich sind auch Gastronomien, die aktuell nicht öffnen können und Unternehmen aus weiteren Branchen herzlich dazu aufgerufen, sich auf dem Kompass zu präsentieren: Das Antragsformular und der Vertrag sind auf der städtischen Webseite zu finden. Interessierte können sich gerne per E-Mail an das Stadtmarketing der Stadt Norden wenden.

 

Stadtbibliothek und Verwaltung schränken Betrieb ein

Seit Montag, 2. November muss auch die Norder Stadtbibliothek wieder schließen. Wie im Frühjahr während des ersten Lockdowns, stellen die Mitarbeiterinnen wieder Medien für die Kunden zusammen, die dann kontaktlos abgeholt werden können.

Einlass ist während der Öffnungszeiten jetzt nur noch für Kunden, die etwas Vorbestelltes abholen wollen. Es wird gebeten zu klopfen.

Das kontaktlose Abholen von vorbestellten Medien ist zu folgenden Zeiten möglich:
Montag:        10.00 Uhr – 13.00 Uhr
Dienstag:      10.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Mittwoch:     14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Donnerstag:  10.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Freitag:         10.00 Uhr – 13.00 Uhr und 14.00 Uhr – 18.00 Uhr

Wer sich aus dem Bibliotheksbestand Medien aussuchen möchte, kann dazu auf www.findus.norden.de zurückgreifen, sich verfügbare Medien aussuchen und per E-Mail oder Telefon unter 04931 923-353 bei den Mitarbeiterinnen bestellen.

Auch ein Liefer- und Bringdienst für Ältere wird wieder angeboten. Alle derzeit entliehenen Medien werden automatisch bis zum 30.11. verlängert. Versäumnisgebühren fallen nicht an. Die Medienrückgabe erfolgt wieder über die Rückgabebox an der Seite zum Marktplatz.

Die Stadt Norden geht aufgrund der Corona-Pandemie derzeit wie folgt mit der „Rathausöffnung“ um:

  • Die Tür des eigentlichen Rathauses ist geöffnet – allerdings ist im Eingangsbereich des Rathauses (ein abgeschlossener Vorraum) der Infoschalter mit Mitarbeitern besetzt, so dass nicht automatisch ein direkter Zugang zu allen Räumlichkeiten des Rathauses gegeben ist.
  • Die Türen der Nebenliegenschaften (Bauamt, Standesamt, Verwaltung Technische Dienste) bleiben für einen Besuch ohne Termin weiterhin geschlossen. An den Türen der Nebenliegenschaften sind Schilder angebracht, die darauf hinweisen, dass eine Vereinbarung eines Termins möglich ist.
  • Eine persönliche Vorsprache ist aktuell nur mit einem vorher per Email oder Telefon vereinbarten Termin bei der zuständigen Stelle möglich.
  • Die Mitarbeiter im Empfang sind nicht für eine Terminvereinbarung zuständig. Sie können Ihnen lediglich die passende Telefonnummer herausgeben. Die Termine müssen Bürgerinnen und Bürger eigenständig mit der für Ihr Anliegen zuständigen Stelle vereinbaren. Unter Anliegen A-Z können Sie die zuständige Stelle ausfindig machen.
  • Bürgerinnen und Bürger, die bei der zuständigen Stelle einen Termin vereinbart haben, können sich im Empfangsbereich melden. Von dort aus nehmen die Mitarbeiter im Empfang Kontakt zum zuständigen Fachdienst auf, um eine Überleitung durchzuführen. Im Falle der Überleitung bzw. am Tag des Termins begibt sich dann die Bürgerin/der Bürger zum zuständigen Fachdienst im Rathaus oder in die jeweilige Nebenliegenschaft (in der sich der zuständige Fachdienst befindet) und wird dann dort eingelassen.
  • Das Rathaus und die Nebenliegenschaften dürfen von Dritten nur mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Kundenkontakt haben die Verpflichtung eine Maske zu tragen. Die geltenden Abstandsregelungen sind ebenfalls einzuhalten.

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