App soll Touristen lenken

Mit Apps gegen das Virus: Niedersachsens Wirtschaftsministerium fördert eine App zur Besucherlenkung auf den Ostfriesischen Inseln während der Pandemie.

Viele Fernreisen fallen wegen der Corona-Pandemie aus. Darum dürfte sich Ostfrieslands Beliebtheit als Urlaubsziel in den nächsten Wochen noch einmal steigern. Doch besonders die Ostfriesischen Inseln blicken mit Sorge in die Sommersaison. Die Infektionszahlen gehen zwar zurück, doch das Corona-Virus ist weder ausgerottet noch gibt es einen Impfstoff.

Die medizinische Versorgung auf den Inseln ist nicht für eine große Zahl von Erkrankten ausgelegt, weshalb man sich dort bereits Gedanken für den Fall macht, dass sich unter den Touristen Verdachtsfälle oder gar Erkrankungen auffinden lassen. So berichtet die Nordwest-Zeitung, dass auf Norderney, Baltrum und Juist im Einzelfall entschieden wird, ob ein Corona-Infizierter aufs Festland gebracht wird.

 

Vorbild Corona-Warn-App

Zentral in der Bekämpfung jeder Pandemie ist das Unterbrechen der Infektionsketten. Die sogenannte Corona-Warn-App kann dazu einen Beitrag leisten und die Gesundheitsämter beim Nachverfolgen der Kontakte unterstützen. So können alle potentiell Infizierten schnell getestet, isoliert und behandelt werden, um die Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.

Die Corona-Warn-App wird vom Robert Koch-Institut für die deutsche Bundesregierung herausgegeben.

Bis heute haben bereits 15,4 Mio. Deutsche die App heruntergeladen. Sie hilft festzustellen, ob der Benutzer in Kontakt mit einer infizierten Person geraten ist und ein Ansteckungsrisiko für ihn und andere Personen entstehen konnte. Voraussetzung ist, dass auch die infizierte Person die App benutzt. Download und Nutzung der App sind vollkommen freiwillig. Sie ist kostenlos im App Store und bei Google Play zum Download erhältlich.

Eine ähnliche App soll nun auch den Ostfriesischen Inseln durch die Sommersaison in der Pandemie helfen. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium fördert eine App zur Steuerung des Besucheraufkommens auf den Ostfriesischen Inseln mit 24.900 Euro. Die digitale Anwendung soll in erster Linie gewährleisten, dass mögliche Infektionsketten während der Corona-Pandemie nachvollzogen werden können, sie soll aber auch langfristig nutzbar sein.

 

Wo ist es wie voll?

Juist aus der Luft bei Flut. (Foto: © juist.de)

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann erklärt dazu: „Die Corona-Pandemie zeigt die Dringlichkeit, den digitalen Wandel zu beschleunigen – das betrifft insbesondere auch die Tourismusbranche. Die geplante App kann nicht nur aktuell einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung von Infektionen leisten, auch nach der Pandemie steigert sie die Qualität der touristischen Angebote. Mit der App gehen die Ostfriesischen Inseln einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft des Tourismus und sind damit Vorbild für andere Urlaubsregionen.“

Die Betreiber von Restaurants, Museen, Bädern und anderen touristischen Einrichtungen erhalten durch die App einen Überblick über das Besucheraufkommen. Kunden haben die Möglichkeit, einen individuellen Account in der App anzulegen, können direkt reservieren und erhalten eine entsprechende Rückmeldung. Informationen wie Öffnungszeiten oder Sitzplatzkapazitäten werden stündlich aktualisiert. Das Angebot wird nicht nur als App, sondern auch als Webseite zur Verfügung stehen. Dazu wird es eine übergeordnete Domain geben, zugleich soll die Anwendung auch auf den jeweiligen Seiten der sieben Ostfriesischen Inseln integriert werden.

Die App wird auch nach der Corona-Pandemie die Qualität des touristischen Angebots verbessern. Denn auch dann können sich Gäste auf einen Blick über Angebote in ihrer Urlaubsregion informieren und reservieren. Außerdem können sie sicher sein, dass ihnen nach einer Reservierung unnötige Wege oder auch Wartezeiten erspart bleiben.

Schreiben Sie einen Kommentar