Ein Stückchen Juist für Zuhause

Not macht erfinderisch: Da Juist in der Corona-Krise für Besucher gesperrt ist, kommt die Insel eben zu ihren Gästen nach Hause.

Nachhaltigkeit und Entspannung: Dafür steht die Nordseeinsel Juist. (Foto: © juist.de)

Bisher gibt es keinen bestätigten Fall auf der ostfriesischen Insel Juist. Und auch, wenn sich das Leben auf Juist wie beinah auf der ganzen Welt durch den Corona-Virus radikal verändert hat, wären die Insulaner nicht das, was man ihnen nachsagt, wenn sie den Kopf in den Sand stecken würden. Seit dem 15. März ist der Zugang zu der ostfriesischen Nordseeinsel Juist für Touristen und jene, die keinen ersten Wohnsitz dort haben, verboten. Unter dem Motto „Ein Stückchen Juist für Zuhause“ liefern die Juister das Juistgefühl darum direkt zu ihren Gästen aufs Festland.

 

Juist kennt Isolation

Die autofreie und von den Gezeiten abhängige Insel ist bekannt dafür, mit Vorliebe im Winter abgeschnitten zu sein vom Festland. Bisher waren Ostwind und Kälte verantwortlich für die unfreiwillige Abgeschiedenheit. Nun ist es Corona und der große Unterschied besteht in der Tatsache, dass nur noch Insulaner mit erstem Wohnsitz auf der Insel bleiben dürfen. Die Touristen sind weg, sie mussten „ausreisen“. Niemand auf Juist kann sich erinnern, wann zuletzt keine Gäste über Ostern auf der Insel urlaubten. Die Situation gleicht, wie im ganzen Land, einem totalen Ausnahmezustand. Lange war es nicht so still auf Juist.

Die geplanten Veranstaltungen wurden bis auf Weiteres abgesagt, zunächst gelten die Verordnungen bis zum 18. April 2020. Ist das für die Juister ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken? „Nein“, sagt Marketingleiter Thomas Vodde stellvertretend für die Juister. Er hat sein Büro, wie alle anderen Mitarbeiter der Kurverwaltung und Gemeinde Juist, nach Hause verlegt hat. „Wir versuchen, das Leben möglichst normal weiter zu leben. Bisher gelingt uns das recht gut.“

Damit auch die Gäste, die sich normalerweise um diese Zeit auf Juist eingefunden hätten, nicht ganz auf ihren Urlaub verzichten müssen, haben sich die Juister natürlich schon etwas einfallen lassen.

 

Juist zu Hause

So gibt es ab dem 6. April jeden Morgen jeweils um 11.15 Uhr Strandsportvideos „live vom Juister Strand“, auch an Sonn- und Feiertagen. Jede/r kann jederzeit mitmachen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Zu sehen sind die Videos auf Facebook unter „juist.de“.

Auf den Social-Media-Kanälen überbringen „echte“ Juister ihre Insel-Grüße an die erzwungenermaßen Daheimgebliebenen. So zum Beispiel die Juisterin und Autorin Sandra Lüpkes. Zufällig hat sie gerade ihr neuestes Buch herausgebracht. 600 Seiten dick ist das Werk, das in die Zeit der 20er Jahre auf Juist und die „Schule am Meer“ zurück entführt. Die Lektüre schenkt zumindest ein kleines Stückchen Juist für zu Hause.

Zu bestellen gibt es dieses und natürlich auch alle anderen Juist-Bücher zum Beispiel in der Inselbuchhandlung auf Juist unter www.juistbuch.de.

Informationen zu Juist und Corona aktuell unter: www.juist.de/suchen-buchen/aktuelles-mit-webcam-wetter-gezeiten-badezeiten/gaeste-aktuelle-informationen-zum-coronavirus/

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