Verkehrsunfallstatistik 2019

Die Verkehrsunfallstatistik 2019 zeigt: Die Anzahl der Verkehrsunfälle in den Landkreisen Aurich und Wittmund ist leicht gestiegen.

Kernpunkte der Verkehrsunfallstatistik 2019:

– Anzahl der Verkehrsunfälle (5.079) leicht gestiegen

– Zahl der Verkehrstoten (9) wieder leicht gesunken

– Zahl der Schwerverletzten (253) leicht angestiegen

– Zahl der Leichtverletzten (1.188) leicht gesunken

– Unfälle mit Ursache „Geschwindigkeit“ (191) auf gleichem Niveau

– Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss (129) leicht angestiegen

– Anzahl der Wildunfälle (863) deutlich angestiegen

Im Bereich der PI Aurich / Wittmund kam es im Jahr 2019 zu 5.079 Verkehrsunfällen. Das sind 204 mehr Unfälle als im Vorjahr (+ 4,2 %). Im Landkreis Aurich ist die Anzahl der Verkehrsunfälle von 3.368 im Jahr 2018 um 177 auf 3.545 im Jahr 2019 (+ 5,2 %) gestiegen, im Landkreis Wittmund von 1.507 Unfällen um 27 auf 1.534 Unfälle im Jahr 2019 (+ 1,8 %).

Neun Menschen verloren auf den Straßen in den Landkreisen Aurich und Wittmund 2019 ihr Leben. Das sind drei Verkehrstote weniger als im Jahr 2018. Die Zahl der Personen, die bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurden, stieg im Vergleich zu 2018 um 19 Verkehrsteilnehmer auf 253. Leicht verletzt infolge eines Verkehrsunfalls wurden im Bereich der Polizeiinspektion im Jahr 2019 insgesamt 1.188 Personen. Das sind 57 Personen weniger als im Jahr 2018.

 

Unfallursachen

Hauptunfallursachen waren im Jahr 2019 „Abstand“ mit 350 Unfällen und „Vorfahrt/Vorrang“ mit 358 Unfällen. Die Zahl der Unfälle mit der Hauptursache „Geschwindigkeit“ lag im Jahr 2019 bei 191 und liegt damit etwa auf dem Niveau von 2018. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss (129) stieg im Vergleich zu 2018 um sieben Unfälle an. Gleichzeitig ist auch eine Zunahme der Intensität der Alkoholbeeinflussung zu beobachten. Im Rahmen einer Unfallaufnahme im Jahr 2019 stellten die Polizeibeamten bei einer 51 Jahre alten Autofahrerin beispielsweise einen Wert von 3,53 Promille fest.

Während die Anzahl der Alkoholfahrten insgesamt in den letzten Jahren signifikant abgenommen hat (von 307 im Jahr 2016 auf 215 im Jahr 2019), ist die Anzahl der Drogenfahrten deutlich gestiegen. Von 140 Drogenfahrten im Jahr 2018 stieg die Zahl im Jahr 2019 auf 214. „Ein Anstieg der festgestellten Alkohol- und Drogenfahrten ist immer im Zusammenhang mit verstärkten Verkehrskontrollen zu sehen“, sagt Polizeidirektor Stephan Zwerg, Leiter der Polizeiinspektion Aurich / Wittmund. Die Kolleginnen und Kollegen im Einsatz- und Streifendienst seien bereits seit einigen Jahren darauf sensibilisiert, auffällige Verkehrsteilnehmer nicht nur auf Alkoholeinfluss, sondern auch auf eine Beeinflussung durch Betäubungsmittel zu kontrollieren. „Die Zahlen geben uns Recht. Es ist erschreckend, dass sich offenbar immer noch viele Autofahrerinnen und Autofahrer berauscht hinter das Steuer setzen. Wer unter dem Einfluss irgendwelcher Substanzen steht, begibt damit sich und andere in Gefahr und gehört nicht in den Straßenverkehr“, betont Stephan Zwerg.

Sehr auffällig ist im Jahr 2019 die Steigerung der Wildunfälle im gesamten Inspektionsbereich. Hier ist ein Anstieg von 764 Unfällen im Jahr 2018 um 99 auf 863 im Jahr 2019 festzustellen. Das entspricht einem Anstieg von knapp 13 Prozent.

 

Altersgruppen unterschiedlich stark an Verkehrsunfällen beteiligt

Innerhalb der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen wurden im Jahr 2019 infolge eines Verkehrsunfalls zwei Personen tödlich verletzt (2018: 1). Die Zahl der Schwerverletzten in der Altersgruppe der Fahranfänger stieg im Vergleich zum Vorjahr von 36 auf 40.

Anders sieht es im Jahr 2019 in der Altersgruppe der 55- bis 64-jährigen aus. Dort sank erfreulicherweise die Zahl der tödlich Verletzten von 5 (2018) auf 1 (2019). 43 Verkehrsteilnehmer innerhalb der zuvor genannten Altersgruppe wurden im Jahr 2019 bei Verkehrsunfällen schwer verletzt. 2018 waren es 35.

In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen ist ein leichter Rückgang der Schwerverletzten zu verzeichnen. Von 30 Personen in 2018 auf 28 Personen in 2019. Bei den 15- bis 18-Jährigen gab es jeweils 2018 und 2019 eine tödlich verletzte Person. Die Anzahl der Schwerverletzten in dieser Altersgruppe blieb konstant bei 18 Personen.

 

Verkehrsunfälle mit Rad- und Pedelec-Fahrern

Die Polizei gibt auch Tipps, wie man das Fahrrad richtig sichern und vor Diebstahl schützen kann. (Foto: PI Aurich / Wittmund)

Bei 396 Verkehrsunfällen waren im Bereich der Inspektion im Jahr 2019 Radfahrer beteiligt. Während 2018 keine Person tödlich verletzt wurde, gab es im Jahr 2019 eine tödlich verletzte Person. Insgesamt ging die Zahl der Fahrradunfälle innerhalb der Inspektion leicht zurück. Von 403 im Jahr 2018 auf 396 in 2019. Auch die Anzahl der Schwer- und Leichtverletzten ist geringfügig zurückgegangen. Von 44 auf 41 und von 280 auf 266 in den Jahren 2018/2019.

Eine neue Risikogruppe im Straßenverkehr sind die sogenannten Pedelec-Fahrer (einschl. der E-Bikes). „Aufgrund der steigenden Verkaufszahlen sind auch in unserem Zuständigkeitsbereich immer mehr Pedelecs im Straßenverkehr unterwegs“, sagt Klaus-Dieter Freese, Sachgebietsleiter Verkehr der Polizeiinspektion Aurich / Wittmund. Im Jahr 2019 waren Pedelec-Fahrer insgesamt an 86 Verkehrsunfällen in den Landkreisen Aurich und Wittmund beteiligt. 2018 lag die Anzahl noch bei 65. 2019 gab es keine tödlich verletze Personen (2018: 2), allerdings wurden 22 Schwerverletzte und 55 Leichtverletzte registriert. 2018 lag diese Zahl noch bei 13 Schwer- und 45 Leichtverletzen. „Auffällig ist in dem Zusammenhang, dass bei den 86 registrierten Unfällen lediglich sieben beteiligte Pedelec-Fahrer die Unfallursache gesetzt haben“, sagt Klaus-Dieter Freese. „Die Geschwindigkeiten, mit denen Pedelecs oder Elektrofahrräder unterwegs sind, werden von anderen Verkehrsteilnehmern deutlich unterschätzt. Dadurch kommt es mit Pedelec-Fahrern häufig insbesondere in Kreuzungsbereichen und an Einmündungen zu Verkehrsunfällen.“ Umso wichtiger sei es, dass Fahrradfahrende reflektierende Kleidung tragen und immer einen Helm aufsetzen.

 

Risikogruppen im Fokus der polizeilichen Präventionsarbeit

Die präventive Verkehrssicherheitsarbeit nimmt bei der Polizeiinspektion Aurich / Wittmund angesichts der aktuellen Verkehrsunfallzahlen weiterhin einen hohen Stellenwert ein. Im Rahmen der Aktion „Junge Fahrer“ etwa informieren geschulte Polizeibeamte Schüler an weiterführenden Schulen über die Auswirkungen von Drogen und Alkohol im Straßenverkehr. Insbesondere zielt die Aufklärungsarbeit darauf ab, welche Gefahren von Alkohol und Drogen ausgehen und welche Konsequenzen drohen. Darüber hinaus richtet sich das Programm „Fit im Auto“ an Autofahrer, die 65 Jahre und älter sind. Gemeinsam mit Verkehrswachten, Fahrschulen und der Polizei können Autofahrer über 65 Jahre im Rahmen des Fahrtrainings ihr Können hinter dem Steuer praktisch testen und es mit Experten hinterfragen. Ziel des Programms ist es, eine sichere Mobilität mit dem Auto aufrechtzuerhalten.

Auch für die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer setzt sich die Polizei seit Jahren verstärkt ein. Die Begleitung der Fahrradprüfungen an hiesigen Grundschulen sowie die Ausbildung und Betreuung von Elternlotsen zählen dazu.

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