Herbstbilanz 2019 der DGzRS

Die DGzRS zieht Zwischenbilanz: Die Seenotretter waren 2019 bisher für 3.200 Menschen auf Nord- und Ostsee im Einsatz.

Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 bereits fast 2.000 Mal im Einsatz gewesen. Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben dabei 3.200 Menschen Hilfe geleistet. Allein mehr als 330 von ihnen wurden aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Seit Gründung der DGzRS vor 154 Jahren zählt die Statistik der Seenotretter mehr als 85.000 Gerettete.

 

Bo(o)tschafter aus Norderney

Wesentliche Unterstützung erfuhren die Seenotretter in den vergangenen Monaten durch ihren diesjährigen ehrenamtlichen Bo(o)tschafter, den Surfprofi Bernd Flessner. Der 16-fache Deutsche Meister im Windsurfen unterstützte das #TeamSeenotretter bei Medienterminen, Schiffstaufen und Rettungsübungen. Als gebürtiger Norderneyer kennt er die Seenotretter seit Kindertagen. Schon als Junge sammelte er Spenden für die DGzRS Spenden.

Bildunterschrift: Herbsteinsatzbilanz der Seenotretter mit Sammelschiffchen vor der Elbphilharmonie (v. l. n. r.): Horst Neumann (wurde 2019 von den Seenotrettern gerettet), der 2. Vormann der künftigen HAMBURG Michael Haack, Hamburgs Wirtschaftssenator a. D. Frank Horch (parteilos), Moderatorin und Reporterin Anke Harnack, DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler, Bo(o)tschafter Bernd Flessner (Foto: Die Seenotretter – DGzRS/Steven Keller)

„Ich weiß, wie es ist, bei Sturm zu surfen. Aber mit einem Seenotrettungskreuzer bei jedem Wetter, bei Nacht oder im Nebel auszulaufen, um andere zu retten, ist eine ganz andere Nummer. Vor diesem freiwilligen Einsatz habe ich größten Respekt“, sagt Flessner. Sein Wort hat unter erfahrenen Windsurfern wie unter Nachwuchssportlern gleichermaßen Gewicht. Beim Surf World Cup auf Sylt im September war es ihm ein wichtiges Anliegen, eine Rettungsübung der Seenotretter vor dem Westerländer Strand zu kommentieren, um für die unabhängige, rein spendenfinanzierte Arbeit der DGzRS zu werben.

So gab Bernd Flessner vergangene Woche in Hamburg die Einsatzzahlen für die ersten zehn Monate des Jahres 2019 bekannt. Die 60 Seenotrettungskreuzer und -boote sind bis einschließlich 24. Oktober in Nord- und Ostsee 1.979 Mal im Einsatz gewesen. Dabei haben sie 3.198 Menschen Hilfe geleistet. Allein 73 Menschen wurden aus Seenot gerettet und 259 weitere aus Gefahr befreit.

 

Taufen und Indienststellungen

Durchschnittlich 30 Jahre sind die Rettungseinheiten der DGzRS im harten Einsatz auf Nord- und Ostsee. Rein rechnerisch ergibt sich daraus der Bedarf, jährlich durchschnittlich zwei neue in Dienst zu stellen. Zwischen 1990 und 1994 hat die DGzRS 24 Neubauten in Dienst gestellt. Spätestens Anfang des kommenden Jahrzehnts müssen sie ersetzt werden. „Zweckgebundene Erbschaften versetzen uns in die Lage, für einige dieser Boote schon jetzt moderne Nachfolger zu bauen. Viele werden die Namen ihrer Spender tragen“, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

2020 erhalten die Freiwilligen-Stationen Puttgarden und Norddeich weitere neue 10,1-Meter-Seenotrettungsboote in bewährter Aluminium-Bauweise. Über die Stationierung eines dritten baugleichen Bootes ist noch nicht entschieden.

 

Hoffen auf Spendenbereitschaft

Zum Jahresende hoffen die Seenotretter auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. In diesen Wochen wenden sie sich wieder verstärkt an die Öffentlichkeit, um über ihre Arbeit zu informieren, die Menschen im ganzen Land um Unterstützung zu bitten und neue Förderer zu gewinnen. Sie sind auf die Unterstützung der breiten Bevölkerung angewiesen.

Rund 5.000 Plakate hängen an publikumsintensiven Plätzen in rund 300 Orten. Auf großformatigen Bildern ist das Seenotretter-Motto „Ohne Deine Spende geht’s nicht“ zu lesen. Die Buchstaben vervollständigen sinnbildlich einen halben Seenotrettungskreuzer in stürmischer See. Die Flächen dafür hat die awk Außenwerbung GmbH kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Einsatzzahlen im Altkreis Norden

Vom 1. Januar bis 24. Oktober 2019 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 1.979 Einsätzen (Januar bis Oktober 2018: 2.037 Einsätze) 3.200 Menschen Hilfe geleistet.

Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 555 (560) Einsätzen 795 Menschen geholfen. Davon wurden 21 (7) Menschen aus Seenot gerettet und 68 (46) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

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