Japanische Teezeremonie in Norden

Im Ostfriesischen Teemuseum Norden stellt Teemeister Ulrich Haas am 29. August „Chado“ vor, den „Teeweg“ und die japanische Teezeremonie.

„Chado – der Teeweg und die japanische Teezeremonie“ heißt der Vortrag, der am Donnerstag, 29. August, um 19.30 Uhr im Ostfriesischen Teemuseum, Am Markt 36, angeboten wird. Fachkundig und anschaulich führt der Teemeister Ulrich Haas, Tübingen, mit zahlreichen Lichtbildern in die Kultur des Teewegs ein.

Nach seiner Studienzeit in Berlin war Haas als Ingenieur zunächst im Bereich der Personalschulung im In- und Ausland tätig. Bei einem mehrjährigen Aufenthalt in Singapore und den Nachbarländern kam er intensiv mit den asiatischen Kulturen und Religionen in Kontakt. Durch ein Stipendium kam Haas nach Japan und absolvierte dort an der größten Teeschule Japans, der „Urasenke Semmon Gakko“, eine fünfjährige Vollzeitausbildung zum Teelehrer. Danach schloss sich ein dreijähriges Zen-Training im Kloster Tenryu-ji in der Rinzai-Tradition an. Unter dem Zen-Meister Prof. Seiko Hirata wurde Haas 1986 ordiniert. 1987 wurde in Deutschland unter der Schirmherrschaft von Seikô Hirata-Rôshi eine Zweigsitzhalle des Klosters Tenryu-ji unter dem Namen „Gen Rin Zen Kutsu“ gegründet, die seitdem von Ulrich Haas geleitet wird.

 

Harmonie, Hochachtung, Reinheit und Stille

(Foto: blackstarvideo, Thomas Grau, pixabay.com, CC0)

Die japanische Teezeremonie (Chanoyu) ist der sichtbarste Bestandteil des so genannten Teeweges (Chado), der einer der Wege des Zen-Buddhismus ist. Im Teeweg vereinigen sich nebeneinander Aspekte der Kunst, Moral, Philosophie und Religion, aber auch praktische Dinge wie zum Beispiel das sachgerechte Behandeln von Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Es ist gerade der einfache Genuss einer Schale Tee, bei dem die vier Grundprinzipien im Teeweg lebendig werden: WA, KEI, SEI und JAKU. Hier vereinigen sich Harmonie, Hochachtung, Reinheit und Stille. Über die Streitigkeiten im Alltag erhebt sich die Harmonie der Teehandlung, welche Gäste und Gastgeber eint.

Vielleicht haben die Menschen auf dem Teeweg vielen ihrer Mitmenschen vor allem dies voraus, dass sie gelernt haben, sich in ihrer Lebenszeit auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. In der Weise, wie sie dem Gast die Schale reichen, und wie dieser sie entgegennimmt, setzen sie gegen Unordnung und Wirrnis eine lebendige Harmonie, gegen Egoismus und Selbstgerechtigkeit eine lebendige Ehrfurcht, gegen Hässliches und Schmutziges eine lebendige Reinheit, gegen Hast und Unruhe lebendige Stille.

Der Eintritt beträgt 5,00 €, für Mitglieder der Museumsvereine 4,00 €.

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