Fledermäuse in Ostfriesland

Der NABU Ostfriesland lädt an den letzten Wochenenden im August dazu ein, die Fledermäuse in der Nachbarschaft zu entdecken.

Ostfriesland – Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. Nicht zuletzt deshalb gehören Fledermäuse zu den faszinierendsten heimischen Tieren.

Während der Internationalen „Batnight“ kann man die wendigen Insektenjäger aus der Nachbarschaft direkt erleben. Rund um die letzten beiden Augustwochenenden (24./25. Und 30./31. August 2019) veranstaltet der NABU Ostfriesland vier Fledermausfeste mit Vorträgen, Wanderungen und Exkursionen. Die Batnight findet mittlerweile weltweit in über 35 Ländern statt. In Deutschland wird die Batnight vom NABU organisiert, allein in Niedersachsen gibt es dieses Jahr 36 Veranstaltungen.

Im Rahmen der 23. Internationalen Fledermausnacht geht es vorm Nationalpark-Haus Greetsiel auf die Suche nach Fledermäusen. Während des Rundgangs erfährt man allerlei Wissenswertes über diese faszinierenden Tiere und hat selbst die Möglichkeit, die lautlosen Jäger der Nacht mithilfe spezieller Technik hörbar zu machen.

Am 23. August kann man auch auf Norderney eine Fledermausexkursion machen. Ein erlebnisreicher Abend, bei dem interessante Einblicke in das verborgene Leben der „Jäger der Nacht“ durch den Fledermausbotschafter Bernd Geismann vermittelt werden.

Alle Batnight-Termine in Niedersachsen finden Sie hier.

 

Faszinierend und gefährdet

„Die alljährliche Fledermausnacht soll auf die Bedrohung der Kobolde der Nacht aufmerksam machen. Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen“, so Jan Schürings, NABU-Regionalgeschäftsführer Ostfriesland. Alte Baumbestände, die in ihren Höhlen und Ritzen vielfältigen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Ritzen, Fugen und Spalten, die durch die Modernisierung von Fassaden und Dächern verloren gehen, sollten durch frühzeitig geplante Ersatzmaßnahmen an gleicher Stelle ausgeglichen werden. So sieht es auch das Bundesnaturschutzgesetz vor. Zudem verringert der Einsatz von Pestiziden Nachtfalter und andere Insekten als Nahrungsmittel für Fledermäuse oder vergiftet die Tiere über die Nahrungskette selbst.

„Mopsfledermaus“ (Foto: © NABU/Dietmar Nill)

Von den 25 in Deutschland vorkommenden Arten leben 19 auch in Niedersachsen. Sämtliche Fledermausarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Trotzdem sind viele Arten durch die genannten Gründe immer noch stark gefährdet, einige sogar vom Aussterben bedroht. Eine neue Bedrohung ist zudem die starke Hitze in den Sommermonaten. Aufgrund der generellen Wohnungsnot können die Tiere nicht auf geeignetere Quartiere ausweichen und viele Jungtiere sterben den Hitzetod noch bevor sie flügge werden.

 

Wohnraum für Fledermäuse schaffen

Wo Wohnungsmangel herrscht, kann Abhilfe geschaffen werden. „Künstliche Quartiere wie Fledermausbretter oder Flachkästen an Giebelwänden sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen“, sagt Jan Schürings. „Viele Kästen kann man aber auch in Bäumen anbringen. Geeignete Fledermauskästen gibt es im Fachhandel – oder man baut sie einfach selbst. Vor allem aber sollte auch bei Sanierungsmaßnahmen Rücksicht auf die Fledermäuse genommen werden und Schlupflöcher für die Tiere belassen werden. Viele Handwerksbetriebe kennen sich mit diesem Thema mittlerweile aus und setzen die erforderlichen Maßnahmen fachmännisch um.“

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