Wallhecken schützen

Die für Ostfriesland typischen Wallhecken brauchen mehr Schutz und Wertschätzung. Der NABU Ostfriesland arbeitet an Aufwertung dieses Natur- und Kulturdenkmals.

Zum zweiten Mal trafen sich Vertreter aus Verbänden und Politik, um sich über die Zukunft der ostfriesischen Wallheckenlandschaft auszutauschen. (Foto: Altmann)

Sie machen sich Sorgen um den langfristigen Bestand der ostfriesischen Wallheckenlandschaft: Zum zweiten Mal trafen sich Vertreter aus Verbänden und Politik, um sich über die Zukunft der ostfriesischen Wallheckenlandschaft auszutauschen. Beteiligt waren neben interessierten Privatleuten, BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), NABU (Naturschutzbund). Wallheckenumweltzentrum (WUZ), Ökowerk, LHV (Landwirtschaftlicher Hauptverein), GRÜNE und LINKE.

Alle Beteiligten sind besorgt um diese einzigartige Kulturlandschaft  mit ihrem hohen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Wert.  Sie leistet nach ihrer Ansicht einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz als Lebensraum für z. B. Insekten, Fledermäuse und Vögel, für den Klimaschutz als C02-Speicher, als Landschaftselement für den Tourismus und ist ein bedeutender Faktor für die Identität Ostfrieslands.

 

Wenige Wallhecken noch intakt

Leider sind nach entsprechenden Schätzungen nur noch deutlich weniger als 5 % der knapp 6000 km Wallhecken in Ostfriesland intakt. Es fehlen vor allem die für ihre Funktion für den Naturhaushalt wichtigen Strauch- und Krautstrukturen. Die Wallheckenlandschaft wird nach Einschätzung der Teilnehmer noch zu wenig in ihrer Bedeutung anerkannt und ist durch andere Raumnutzungen oder unzureichende Pflege vielfältig gefährdet. Einzelne Beteiligte haben sich daher schon in Briefen an den Niedersächsischen Umweltminister gewandt und auf diese Situation hingewiesen.

Nur noch deutlich weniger als 5 % der knapp 6000 km Wallhecken in Ostfriesland sind intakt. (Foto: Rolf Runge)

Mit dem aus EU-Mitteln finanzierten Wallhecken-Förderprogramm der Ostfriesischen Landschaft gibt es zwar einen richtigen und sinnvollen Weg zur Erhaltung dieser Kulturlandschaft; die Teilnehmer waren sich aber auch einig, dass dies angesichts der begrenzten Mittel nur ein kleiner Beitrag sein kann. Sie sehen hier die Ostfriesische Landschaft stärker in der Pflicht: Angesichts ihrer selbst gestellten Aufgabe, die „geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge des friesischen Küstenraumes“ zu wahren und ihres Ziels, „heimatliche Interessen wahrzunehmen“, soll diese sich sehr viel stärker als bisher für den Erhalt der ostfriesischen Wallheckenlandschaft einsetzen und deren Bedeutung auch in der Landeshauptstadt deutlicher vermitteln. Dazu strebt die Wallhecken-Runde Gespräche mit Vertretern der Ostfriesischen Landschaft an.

Um auch unmittelbar Bedeutung und Schönheit dieses Landschaftsbestanteils zu vermitteln, sollen im Frühherbst intakte und besonders gut gepflegte Wallheckenbestände vorgestellt werden.

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