Neues Löschgruppenfahrzeug

Die Freiwillige Feuerwehr Norden hat ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 10-Umwelt zur Abwehr von Umweltgefahren in Dienst gestellt.

Symbolische Schlüsselübergabe durch Nordens Bürgermeister Heiko Schmelzle. (Foto: T. Weege)

Ein neues Löschgruppenfahrzeug hat die Freiwillige Feuerwehr Norden am Mittwochabend, 6. Februar offiziell in Dienst gestellt. Bürgermeister Heiko Schmelzle übergab im Beisein des Feuerwehr- und Ordnungsausschusses der Stadt Norden in einer Feierstunde beim Hilfeleistungszentrum hierzu den symbolischen Schlüssel an Stadtbrandmeister Thomas Kettler. Das neue Fahrzeug ist vom Typ LF 10 und wird zukünftig nicht nur bei der Brandbekämpfung eingesetzt, sondern auch bei der Abwehr von Umweltgefahren. Der Umweltschutz drängt zunehmend in den Aufgabenbereich der Feuerwehren und zwingt sie mit immer strengeren Auflagen zum Handeln. Daher ist bei der Beladung viel Wert auf Material zum Auffangen von Gefahrstoffen und kontaminierten Löschwasser gelegt worden. Ebenso auf das Abdichten von Gully und Kanalrohren. Genau diese Spezialbeladung kam bereits vor der Indienststellung des neuen Fahrzeugs zum Einsatz, nachdem ein Lkw in Norden rund hundert Liter Diesel verloren hatte und der Gefahrstoff in die Kanalisation gelaufen war. Das Fahrzeug führt weiterhin einen 3.000 Liter und einen 25.000 Liter fassenden Auffangbehälter mit. Im Aufbau ist ein 1.100 Liter fassender Löschwassertank integriert und an die im Heck eingebaute Fahrzeugpumpe angeschlossen. Diesen Löschwasservorrat hatte der 32 Jahre alte Vorgänger des LF 10-Umwelt, ein LF 8, nicht. Zur Sicherstellung des Brandschutzes musste bei kleineren Gefahrstoffeinsätzen daher immer ein wasserführendes Fahrzeug mit ausrücken. Somit werden bei derartigen Einsätzen zukünftig weniger Fahrzeuge und auch weniger Personal benötigt.

 

Leistungsstark und auffällig

Die Fahrzeugpumpe fördert mindestens 3.000 Liter pro Minute. Diese hohe Leistungsfähigkeit soll mit einem integrierten Schlauchverlegesystem bei Großbränden wertvolle Dienste leisten und ebenfalls mit wenig Personal eine hohe Schlagkraft garantieren. Auch wenn das Fahrzeug, welches auf einem Mercedes-Allrad-Fahrgestell mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen von Schlingmann aufgebaut wurde, deutlich größerer als sein nur 7,5 Tonnen schwerer Vorgänger ist. Ist es wendiger. Das alte LF 8 musste seine Sonderbeladung für den Umweltschutz auch auf einem Anhänger mitführen, was in der Vergangenheit bei Einsätzen in der Norder Innenstadt häufig zu Problemen führte.

Damit das Fahrzeug an Einsatzstellen von anderen gesehen Verkehrsteilnehmern frühzeitig wahrgenommen wird, hat die Norder Wehr ein auffälliges Design gewählt und entsprechende Ausrüstung verlastet. Erstmalig wurde ein Norder Fahrzeug in Verkehrsrot (RAL 3020) lackiert. Seit noch nicht allzu langer Zeit ist dieser Farbton in der Norm für Feuerwehrfahrzeuge aufgenommen. Er ist heller und leuchtintensiver als das herkömmliche Feuerrot (RAL 3000). Am Fahrzeugheck sind eine gelb-rote Warnmarkierung sowie gelbe Blitzlichter angebracht worden. Die um die Erkennung der Fahrzeugkontur längsseits zu verbessern, sind die Seiten mit einer reflektierenden Konturbeklebung versehen worden. Die Umfeldbeleuchtung sowie ein Lichtmast, beides mit LED-Scheinwerfern ausgeführt, erleuchtet die Einsatzstelle und die Fahrzeugumgebung in hellem Licht. Um Einsatzstellen gegen den fließenden Verkehr zusätzlich abzusichern oder Fahrbahnen zu sperren, hängt am Heck eine Ein-Personen-Haspel mit Verkehrssicherungsmaterial. Hiermit kann eine Einsatzkraft alleine Pylone und Blitzleuchten transportieren und aufstellen. All dies erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte enorm. Ebenfalls ein Zugewinn in Punkto Sicherheit ist das vollautomatische Schaltgetriebe. Dadurch dass der Fahrer nicht mehr schalten braucht, kann er sich voll und ganz auf den Straßenverkehr und Lenkbewegungen konzentrieren. Besonders bei Alarmfahrten kommt dies der neunköpfigen Besatzung zu Gute.

Am 17. und 18. Januar fand im Werk des Herstellers der Firma Schlingmann in der Nähe von Osnabrück die Abnahme sowie die Einweisung an dem 330.000 Euro teuren Fahrzeug statt. Die Überführung nach Norden folgte dann am Tag darauf. Hier wurde das Fahrzeug an der Stadtgrenze von der gesamten Wehr mit allen Fahrzeugen empfangen und durch die Stadt zum Hilfeleistungszentrum geleitet.

(Freiwillige Feuerwehr Norden – Team Medienbetreuung & Einsatzdokumentation, Thomas Weege)

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