Einsatzbilanz 2018 der DGzRS

Die Seenotretter der DGzRS waren 2018 mehr als 2.150 Mal auf Nord- und Ostsee im Einsatz und haben rund 360 Menschen aus Gefahr befreit.

Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter im Jahr 2018 mehr als 2.150 Mal im Einsatz gewesen. Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben dabei rund 360 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit. Seit der Gründung vor 154 Jahren zählt die Statistik der Seenotretter rund 85.000 Gerettete.

 

Neuer „Bootschafter“ aus Norderney

Neuer Seenotretter-„Bootschafter“ im Jahr 2019 ist der Surfprofi Bernd Flessner. Er wurde am 30. Mai 1969 auf Norderney geboren und ist der erfolgreichste deutsche Windsurfprofi: Von 1992 bis 2011 war er 16 Mal Deutscher Meister im Windsurfen in der Gesamtwertung. In den einzelnen Disziplinen (Wave, Slalom, Kursrennen) erkämpfte er insgesamt 39 Deutsche-Meister-Titel.

Neuer Seenotretter-„Bootschafter“ im Jahr 2019 ist der Surfprofi Bernd Flessner. Von 1992 bis 2011 war er 16 Mal Deutscher Meister im Windsurfen in der Gesamtwertung. Mit Bernd Flessner engagiert sich zum 20. Mal ein „Bootschafter“ für die Seenotretter auf Nord- und Ostsee. (Foto: DGzRS – Die Seenotretter)

Die Seenotretter und ihre Reviere an Nord- und Ostsee kennt der Norderneyer seit Kinder- und Jugendtagen. „Schon als Junge habe ich für die DGzRS Spenden gesammelt und mit großen Augen gestaunt, wenn die Seenotrettungskreuzer vor dem Strand zeigten, was sie können“, erinnert sich Flessner. Zwei Mal war er selbst auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen. „Es ist immer alles gut ausgegangen. Ich weiß, wie es ist, bei Sturm zu surfen. Aber mit einem Seenotrettungskreuzer bei jedem Wetter, bei Nacht oder im Nebel auszulaufen, um andere zu retten, ist eine ganz andere Nummer. Vor diesem freiwilligen Einsatz habe ich größten Respekt.“

Flessner ist bereits der 20. Prominente, der das von der DGzRS ins Leben gerufene „Bootschafter“-Ehrenamt der Seenotretter übernimmt. Die Reihe begann im Jahr 2000 mit Liedermacher Reinhard Mey.

 

Taufen und Indienststellungen

Durchschnittlich 30 Jahre sind die Rettungseinheiten der DGzRS im harten Einsatz auf Nord- und Ostsee. Rein rechnerisch ergibt sich daraus der Bedarf, jährlich durchschnittlich zwei neue in Dienst zu stellen. Zwischen 1990 und 1994 hat die DGzRS 24 Neubauten in Dienst gestellt. Spätestens Anfang des kommenden Jahrzehnts müssen sie ersetzt werden. „Zweckgebundene Erbschaften versetzen uns in die Lage, für einige dieser Boote schon jetzt moderne Nachfolger zu bauen. Viele werden die Namen ihrer Spender tragen“, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

Im Bau oder beauftragt sind u.a. zwei 10,1-Meter-Seenotrettungsboote für die Stationen Puttgarden und Norddeich (Indienststellung 2020) sowie zwei 28-Meter-Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot (2020/2021), von denen einer HAMBURG heißen wird. Er ist für die Station Borkum bestimmt. Damit würdigt die DGzRS die langjährige Verbundenheit der Hamburger mit den Seenotrettern. Rund 20.000 Hamburger unterstützen die DGzRS mit regelmäßigen Spenden, und knapp 900 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ in der Hansestadt an der Elbe. Spenden für den Neubau sind bereits jetzt möglich, am einfachsten online (spenden.seenotretter.de) unter Angabe des Kennwortes HAMBURG.

 

Sicher auf See

Der beste Einsatz ist der, den die Seenotretter erst gar nicht zu fahren brauchen. Unter dem Präventionsmotto „Sicher auf See“ wendet sich die DGzRS verstärkt an Wassersportler – Segler, Motorbootfahrer, aber auch Trendsportler gleichermaßen. Die kostenlose Sicherheits-App „SafeTrx“ der Seenotretter wurde seit ihrer Einführung vor zwei Jahren insgesamt mehr als 17.000 Mal aus dem Apple AppStore und dem Google PlayStore heruntergeladen.

„SafeTrx“ zeichnet über das Mobiltelefon die Route des Wassersportlers auf und ermöglicht der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS im Notfall den direkten Zugriff auf den aktuellen Standort. Mit Hilfe der App konnten bereits aufwendige Rettungsaktionen vermieden werden.

Alle Präventionsinformationen haben die Seenotretter auf ihrer speziellen Internetseite www.sicher-auf-see.de zusammengestellt.

 

20 Jahre Tag der Seenotretter

Spendern, Freunden und allen Interessierten bieten die Seenotretter auch 2019 wieder die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von der Einsatzbereitschaft der Besatzungen und der Leistungsfähigkeit der Rettungseinheiten zu machen.

Der von der DGzRS ins Leben gerufene Tag der Seenotretter findet in diesem Jahr am Sonntag, 28. Juli 2019, auf vielen Stationen an Nord- und Ostsee statt.

 

Einsatzzahlen im Detail

Im Jahr 2018 haben die Besatzungen der 59 Seenotrettungskreuzer und -boote auf Nord- und Ostsee bei insgesamt 2.156 Einsätzen (2017: 2.056 Einsätze)

• 38 (58) Menschen aus Seenot gerettet,
• 318 (432) Menschen aus drohender Gefahr befreit,
• 369 (467) Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen
zum Festland transportiert,
• 56 (60) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
• 1.012 (890) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
• 613 (537) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.741 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen.

Einschließlich aller Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 Seenotkreuzer (die 39 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr 68.602 Seemeilen (ca. 127.051 Kilometer) auf Nord- und Ostsee zurückgelegt. Das entspricht mehr als drei Erdumrundungen.

Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 629 (641) Einsätzen 7 (7) Menschen aus Seenot gerettet und 46 (77) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

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