Weniger Amseln, mehr Teilnehmer

Der NABU Ostfriesland zieht eine erste Zwischenbilanz der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“, die auf einen neuen Teilnehmerrekord zusteuert.

Die Zwischenbilanz der neunten „Stunde der Wintervögel“ offenbart schlechte Nachrichten von der Amsel. Insgesamt zeigen sich die Wintervogelbestände aber recht stabil. Bei den Teilnehmerzahlen an Deutschlands größter Citizen-Science-Aktion deutet sich auch in Ostfriesland erneut ein Teilnehmerrekord an.

Bis zum heutigen Donnerstag haben bereits über 950 Teilnehmer aus knapp 650 Gärten und Parks dem NABU Ostfriesland ihre Beobachtungen gemeldet. Damit dürften die Teilnehmerzahlen aus dem Vorjahr wieder übertroffen werden. „Wir freuen uns über die hohen Teilnehmerzahlen und das große Interesse an der heimischen Vogelwelt“, so NABU-Regionalgeschäftsführer Jan Schürings. „So werden unsere Ergebnisse noch aussagekräftiger. Den Vögeln hilft es, wenn immer mehr Menschen ihren Garten als Mini-Naturschutzgebiet begreifen und ihn entsprechend vogelfreundlich gestalten.“

 

Das Wetter ist schuld

Foto: Frank Derer, NABU
In der Stunde der Wintervögel trotzallem weiter mit dabei: die Amsel (Foto: Frank Derer, NABU)

Wenn Vogelfreunde bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ am heimischen Futterhäuschen weniger zu zählen hatten, dann lag das vor allem am Wetter. „Der bisher europaweit sehr milde Winter sorgt dafür, dass weniger Wintervögel aus dem Norden und Osten zu uns kommen und dass viele Waldvögel auch außerhalb der Gärten genug zu fressen finden und nicht zu den Futterstellen kommen“, so Jan Schürings. „Insgesamt liegt die Zahl der gesichtete Vögel pro Garten bei 39 und damit bisher geringer als im Vorjahr mit 43 Vögeln pro Garten.“ Um Platz 1 ringen momentan die Kohlmeise und der Haussperling, Platz 3 wird sich zwischen der Blaumeise und der Amsel entscheiden. Auf Platz 5 folgt der Buchfink.

Schlechte Nachrichten gibt es von der Amsel. „Die Amsel hat in Ostfriesland je nach Landkreis zwischen 20 und 40 Prozent ihres Bestandes eingebüßt. Sie könnte in diesem Jahr erstmal auf Platz 4 des Rankings landen. Sicher konnten im sehr trockenen Sommer 2018 weniger Jungvögel überleben, da sie auf Regenwürmer angewiesen sind, die sie nur bei feuchtem Boden leicht finden können“, so Schürings. „Der Hauptgrund dürfte aber die Usutu-Epidemie sein, die im vergangenen Sommer erstmals fast deutschlandweit aufgetreten ist und ihren Schwerpunkt auch in Niedersachsen hatte.“

Noch bis zum 15. Januar können Zählergebnisse nachgemeldet werden, auch die Eingabe von Meldungen, die per Post kommen, steht noch aus. Außerdem findet bis zum 11. Januar noch die „Schulstunde der Wintervögel“ statt. Die Endauswertung der Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ ist für Ende Januar geplant. Infos zur Aktion unter www.stundederwintervoegel.de

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