Haussperling wieder auf Platz eins

Im Bereich des NABU Ostfriesland haben über 600 Teilnehmer aus über 350 Gärten mehr als 14.000 Vögel bei der Stunde der Gartenvögel gemeldet.

Der NABU Ostfriesland freut sich über eine sehr gute Beteiligung bei der 14. Stunde der Gartenvögel, die von Vatertag bis Muttertag, vom 10. bis 13. Mai, stattfand. Über 600 Teilnehmer haben aus mehr als 350 Gärten Beobachtungen gemeldet. Der Haussperling bleibt mit 4,4 erfassten Individuen pro Meldung häufigster Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star.

„Die gute Beteiligung zeigt, dass viele Menschen ein großes Interesse an der Natur haben und bereit sind, sich für den Erhalt der Artenvielfalt zu engagieren“, sagt NABU-Regionalgeschäftsführer Jan Schürings. „Das lässt auch darauf hoffen, dass immer mehr Hobbygärtner darauf achten, ihren Garten besonders vogel- und naturfreundlich zu gestalten.“

 

Vogelbestände stabil

Ein trinkender Haussperling (Foto: NABU / Hermann Tödter)

Insgesamt wurden bei der Stunde der Gartenvögel in Ostfriesland 39,1 Vögel pro Garten gesichtet. Damit liegt das Endergebnis 1,8 Prozent über dem Ergebnis vom letzten Jahr mit 38,4 Vögeln pro Garten. „In Ostfriesland sind die Bestände im Vergleich zum letzten Jahr ziemlich stabil. Deutschlandweit weisen allerdings sieben der 15 häufigsten Gartenvogelarten in diesem Jahr den niedrigsten jemals pro Garten gemessenen Wert auf. Nur vier Arten wurden in den üblichen Mengen gesichtet“, sagt Schürings.

Leicht positive Nachrichten gibt es vom Vogel des Jahres 2018, dem Star. „Er wurde mit im Schnitt 2,1 Vögeln pro Garten gemeldet“, so Schürings. „Das ist nur leicht unter dem Durchschnitt von 2,35 Staren, der seit 2006 gemessen wurde. Vor Beginn der Stunde der Gartenvögel, insbesondere zwischen 2002 und 2006 hatte der Star deutschlandweit dramatisch um über ein Drittel abgenommen. Seitdem hält sich der Bestand fast stabil, von den Beständen, die es bis zur Jahrtausendwende gab, sind die Stare jedoch weit entfernt.“

 

Amseln leiden weiter an Usutu

Bei Amsel und Grünfink haben sich die vermutlich krankheitsbedingten Rückgänge fortgesetzt. Die Amsel leidet unter dem Usutu-Virus. Bereits im vergangenen Jahr konnten NABU-Experten gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin nachweisen, dass der Rückgang der Amsel vor allem im Verbreitungsgebiet des Virus stattfindet. Beim Grünfink zeigen sich seit 2013 deutliche Rückgänge im Bestand, die vermutlich auf das Grünfinkensterben aufgrund von Trichomonaden-Infektionen zurückzuführen sind.

Besonders Arten, die ausschließlich Insekten fressen, wie Rauchschwalben und Mauersegler, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt. „Das passt zum generellen Trend der besonders starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet werden“, so Schürings. „Wer diesen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen.“ Wie es um die Nahrung vieler Vögel, die Insekten, in Deutschland bestellt ist, darum geht es bei der neuen Citizen-Science-Aktion Insektensommer, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Schürings: „Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung mitmachen.“

Schreiben Sie einen Kommentar