Das Wasser an Ostfrieslands Badestränden

Am 29. Mai veröffentlichte die Europäische Umweltagentur ihren Bericht zur Qualität der Badegewässer in Europa. Ostfriesland ist nicht durchweg ausgezeichnet.

Jeden Sommer nutzen Millionen die Badegewässer Europas zum Schwimmen und um sich zu erholen. Allerdings gibt es kein ganz ungetrübtes Badevergnügen mehr. Verschmutztes Wasser kann beim Verschlucken negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Darum werden während der Badesaison regelmäßig Wasserproben an offiziell ausgewiesenen Badestellen entnommen. Diese werden hinsichtlich der Bakterienbelastung analysiert, die auf eine Verschmutzung durch Abwässer oder Viehbestand aus der Landwirtschaft hinweisen. Die Europäische Umweltagentur (EUA) nimmt diese Daten in ihren jährlichen Bericht zur Qualität der Badegewässer in Europa auf, dessen aktuelle Ausgabe am 29. Mai 2018 vorgestellt wurde.

Nur wenige Gewässer mangelhaft

Die gute Nachricht: 96 Prozent aller Badegewässer erfüllen dem aktuellen Bericht zufolge die in der EU-Badegewässerrichtlinie festgelegten Mindestanforderungen. Trotz der sehr hohen Standards der EU erreichten im europäischen Durchschnitt 85 Prozent der untersuchten Gewässer das Prädikat „ausgezeichnet“. Im Jahr 2013 waren es noch 82,6 Prozent.

Der Anteil der Badegewässer mit „ausgezeichneter“ Wasserqualität liegt in Deutschland sogar bei 91,4 Prozent. Damit steht die Bundesrepublik in der EU aber nur auf Platz 7. Die besten Werte erreichten Luxemburg, Malta und Zypern.

Ostfriesland geht baden

Auch die meisten norddeutschen Badegewässer sind von guter Qualität. Demnach gab es an den Stränden der Nordseeküste nur wenige Beanstandungen. Allerdings wurden drei Badestellen an der ostfriesischen Nordseeküste nur mit „ausreichend“ bewertet, darunter die Nordseestrände Dornumersiel und Upleward, wie aus der interaktiven Gewässerkarte der EUA ersichtlich wird. Norddeich und Neßmersiel weisen „nur“ eine gute Badewasserqualität auf, während sie an den übrigen Badestränden und Binnengewässern im Altkreis Norden die Bestnote „ausgezeichnet“ erhält.

Das ist ein Dämpfer für das Tourismus-Marketing in der Region, aber noch lange kein Grund zur Panik. Ein dauerhaftes Badeverbot oder eine Warnung, bei der vom Baden abgeraten wird, gilt erst für Badegewässer, die in fünf aufeinanderfolgenden Jahren als „mangelhaft“ klassifiziert wurden. Und davon sind die hiesigen Fluten noch weit entfernt.

Verbesserung der Qualität von Badegewässern

Die Wasserpolitik der EU hat in den letzten 40 Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Qualität von Europas Badegewässern beigetragen. Über viele Jahre getätigte Investitionen in Abwassersysteme und bessere Abwasserbehandlung haben dazu geführt, dass die europäischen Badegewässer heute deutlich sauberer sind als noch vor wenigen Jahrzehnten.

Die Europäische Umweltagentur stellt der Öffentlichkeit Informationen zu Badegewässern über ihre Internetseite bereit, auf der Nutzer die Wasserqualität an mehr als 22.000 Küstenstränden und Binnengewässern in ganz Europa abfragen können.

Schreiben Sie einen Kommentar