Heide Braukmüller am Vorlesetelefon

Einem heiklen plattdeutschen Thema widmet sich die Historikerin Heide Braukmüller ab dem 13. März 2018 am Vorlesetelefon Ostfriesland…

Einem heiklen plattdeutschen Thema widmet sich die Historikerin Dr. Dr. Heide Braukmüller, verstorben am 24. Februar 2017, aus Weener. Es geht ihr sonderlich um den amerikanischen Ausdruck Okay, der im plattdeutschen Sprachgebrauch eine exorbitante Verbreitung fand und findet. Is dat up Stee? Von Kindesbeinen an war die 75-jährige Weeneranerin mit dem Plattdeutschen vertraut: sie wuchs in Heisfelde und Loga zweisprachig auf, wohnte über fünfzig Jahre im Rheiderland und unterrichtete dort. Bei ihren Forschungen zur rheiderländischen Sozialgeschichte bedurfte sie der niederdeutschen Sprache; man denke dabei u. a. an die vergangene Welt des Rheiderländer Ziegeleiwesens und der Weeneraner Hafenarbeiterin Neske Davids. In diesem Lebensbereich sprachen die Menschen noch Platt – ohne Okay … Ihre Untersuchungsergebnisse erstellte Heide Braukmüller in hochdeutscher Sprache, verfaßt dennoch durchaus plattdeutsche Schriften und hielt plattdeutsche Vorträge.

Bei Erkundungen des Ziegeleiwesens legte sie stets ein großes Augenmerk auf die plattdeutsche Sprache ihrer Gewährspersonen und schrieb sie auf – über 25 Jahre lang. Mit ihrem niederdeutschen Wörterbuch der „Rheiderländer Ziegeleisprache“ gelang es Braukmüller buchstäblich im letzten Augenblick den Kernwortschatz dieser eigentlich ausgestorbenen Arbeitssprache für die Sondersprachenforschung zu retten.

Heide Braukmüller war Mitglied des Arbeitskreises ostfriesischer Autorinnen und Autoren, des Freien Deutschen Autorenverbandes und der Heinrich-Heine-Gesellschaft.

Der Beitrag ist vom 13. bis zum 27. März 2018 unter der Telefonnummer 04941 – 6 999 44 (für Aurich ohne Vorwahl) rund um die Uhr zu hören. Nähere Informationen über den Autorenkreis finden Sie unter: www.ak-ostfriesischer-autoren.de

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