Bury geht, Autos kommen

Die Polizei Norden hat Robert Bury im den Ruhestand verabschiedet und Verstärkung für den Fuhrpark bekommen: Neue Fahrzeuge auf Borkum und Norderney.

Robert Bury freut sich über ein Bild der Dienststelle zum Abschied in den Ruhestand. (Foto: PI Aurich/Wittmund)

Die Polizei in Norden hat am Donnerstag, 30. November Robert Bury in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-Jährige gehörte fast 20 Jahre zur festen Besetzung des Kommissariats in Norden. Mehr als 40 Mal war er dabei auch auf der Insel Juist eingesetzt.

Das letzte Mal fiel dem Polizeioberkommissar schwer: „Die Waffe zu entladen und zu wissen, dass dies der letzte Arbeitstag war – da kam doch ein spürbarer Schmerz bei mir auf“, sagt Bury. Er ist ein Polizist aus Überzeugung. „Einer, der das Herz am rechten Fleck hat, zurückhaltend und zuverlässig seinen Dienst verrichtet hat“, sagte Hans-Jürgen Bremer, Leiter der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, zu seiner Verabschiedung. „Robert Bury ist einfach ein ,Original.'“

Bevor Robert Bury seinen Dienst in der Niedersächsischen Polizei aufnahm, war er Beamter der GSG 9. Er hat an der Geiselbefreiung in der Lufthansamaschine „Landshut“ 1977 in Mogadishu teilgenommen und aus dieser Zeit immer noch bewegt erzählt.

„Ich habe noch keinen Polizeibeamten in der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund in den Ruhestand verabschiedet, der kurz zuvor das 65 Lebensjahr erreicht hat“, sagte Hans-Jürgen Bremer. „Er wird uns fehlen.“ Damit „ein bisschen Polizei“ auch Zuhause Einzug erhält, überreichten die Kolleginnen und Kollegen Robert Bury ein großes Foto der Dienststelle. Darüber freute sich der frisch gewordene Ruheständler. Und er ist sich sicher: „Langweilig wird es trotzdem nicht werden. Ich habe noch viele Pläne – vor allem zum Umbau meines Hauses.“ Dort wird das Abschiedsgeschenk einen Ehrenplatz erhalten.

 

Neue Polizeifahrzeuge auf Borkum und Norderney

Einen Grund zur Freude gab es dagegen in Aurich: Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Osnabrück, Friedo de Vries, bekam von Oliver Wiegmann, Fuhrparkmanagement-Berater bei Gessner & Jacobi, symbolisch zwei Schlüssel für die neuen VW Transporter Pritschenwagen, die ab sofort auf den Inseln Norderney und Borkum eingesetzt werden. Doch lange hielt er sie nicht in den Händen – denn er reichte sie gleich weiter.

Verstärkung für den Fuhrpark der Polizei: Neue Fahrzeuge auf Borkum und Norderney. (Foto: PI Aurich/Wittmund)

„Die Fahrzeuge werden die tägliche Arbeit der Kolleginnen und Kollegen unterstützen und erleichtern“, kündigte de Vries an. „Ein Dienstfahrzeug dient nicht nur zur Fortbewegung und zum Transport, es wird auch zur Kommunikation und als Büroersatz genutzt. Im Einsatz auf den Inseln muss es aber noch einiges mehr können“, sagt der Polizeivizepräsident weiter. Stellvertretend für die Polizeistation Norderney nahm dessen Leiter Axel Stange den Schlüssel für das Fahrzeug entgegen. Auch der Stationsleiter von Borkum Jörg Heitner, ließ es sich nicht nehmen, das Fahrzeug persönlich abzuholen. Noch am selben Nachmittag wurden die Dienstfahrzeuge per Fähre in ihre Einsatzorte gebracht. Ein gewöhnlicher Streifenwagen kommt für den Einsatz auf den Inseln nicht in Frage, denn bei Fahrten im unwegsamen Gelände, bspw. am Strand, sind die Grenzen schnell erreicht. Zur Geländetauglichkeit wurde das Getriebe der Fahrzeuge umgebaut, damit eine bessere Übersetzung erreicht wird. „Es ist wichtig dass insbesondere schwer zugängliche Einsatzorte schnell erreicht werden können. Dazu dient neben dem speziellen Untersetzungsgetriebe auch das höhergelegte Fahrwerk“, erläutert Stationsleiter Stange. Durch die Bodenfreiheit und die breitere Bereifung und das gröbere Profil werden Fahrten am Strand, im Dünengelände und auf Reit- und Wanderwegen erleichtert. Eine weitere Besonderheit ist die Ladefläche. Der so genannte Pritschenwagen bietet die Möglichkeit, angespültes kontaminiertes Strandgut abzutransportieren, ohne den Innenraum eines Fahrzeuges in Mitleidenschaft zu ziehen. „Es kommt vor, dass wir Strandgut jeglicher Art, auch aufgefundene Heuler, transportieren müssen. Die großzügige Ladefläche erleichtert das Reinigen nach solch einem Einsatz erheblich“, sagt Jörg Heitner. Dennoch können mehr als zwei Personen im Fahrzeug mitfahren: „Da es sich um eine Doppelkabine handelt, müssen weitere Mitfahrer nicht auf der Ladefläche Platz nehmen, sondern können wie gewohnt auf dem Rücksitz transportiert werden“, betont der Stationsleiter mit einem Augenzwinkern.

Zur weiteren Ausstattung der Fahrzeuge zählen Suchscheinwerfer und Ladeboxen, die, orientiert an den Einsatzzwecken der Kolleginnen und Kollegen auf den Inseln, eingebaut wurden, neben den polizeilichen Extras wie Funksystem, Blaulicht und Martinshorn. Zuvor wurde auf Norderney und Borkum jeweils ein Fahrzeug aussortiert und sozusagen in den Ruhestand entlassen.

Zur Übergabe der Fahrzeuge kamen die Leiter der Polizeiinspektionen (PI) Aurich/Wittmund Hans-Jürgen Bremer und Leer/Emden Johannes Lind. Sie freuten sich sichtlich über die Verstärkung auf vier Rädern. Von der Zuständigkeit her liegt die Insel Borkum im Bereich der PI Leer/Emden und Norderney im Bereich der PI Aurich/Wittmund.

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