Schlägereien am Vatertag, Seehunde kein Notfall

Im Polizeibericht aus dem Altkreis Norden geht es u.a. um Schlägereien am Vatertag in Leezdorf und das richtige Verhalten beim Fund von Seehunden.

Altkreis Norden (ots) – Unbekannte Täter haben in Hage am Dienstag, 23. Mai ein Autokennzeichen gestohlen. Ein blauer Opel Corsa stand zwischen 13:30 Uhr und 14:30 Uhr auf dem Parkplatz einer Massagepraxis auf der Ecke Schulwarf/ Hilgenbur. Die Täter nahmen das hintere Kennzeichen mit der Aufschrift AUR-CD 360 aus der Halterung und flüchteten. Hinweise zum Tatgeschehen oder zum Verbleib des Kennzeichens nimmt die Polizei in Hage unter der Telefonnummer 04931-7151 entgegen.

Ebenfalls am Dienstag wurde in Norden auf einem Parkplatz in der Straße Am alten Siel ein Auto beschädigt. Zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr fuhr vermutlich jemand mit einem Fahrzeug gegen den geparkten Mitsubishi Colt und beschädigte diesen im Bereich des rechten Scheinwerfers. Anschließend fuhr die Person davon, ohne sich um die Schadensregulierung zu kümmern. Hinweise nimmt die Polizei in Norden unter der Telefonnummer 04931-9210 entgegen.

Am Dienstag kam es außerdem in Dornumergrode gegen 15:15 Uhr zu einem Verkehrsunfall in der Störtebekerstraße, auf dem Parkplatz eines dortigen Cafes. Ein 83 Jahre alter Mann fuhr mit einem BMW rückwärts aus einer Parklücke und stieß dabei gegen einen geparkten Renault. Der Renault wurde an der hinteren Stoßstange beschädigt. Anschließend fuhr der Mann davon, ohne sich um die Schadensregulierung zu kümmern. Eine Besucherin des Cafes hatte den Unfall beobachtet und sich das Kennzeichen des BMW gemerkt. Sie informierte den Eigentümer des Renault, der daraufhin die Polizei in Kenntnis setzte. Der 83-jährige BMW-Fahrer konnte von einer Polizeistreife mit seinem Fahrzeug im Stadtgebiet Aurich angetroffen und kontrolliert werden. Er gab an, einen Zusammenstoß nicht bemerkt zu haben. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Eine Polizeistreife kontrollierte am Dienstagabend, 23. Mai, gegen 18:00 Uhr, einen Mofafahrer, der in Upgant-Schott in der Keno-Tom-Brook-Straße unterwegs war. Während der Kontrolle stellten die Beamten fest, dass der 49-Jährige alkoholisiert war. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 3,23 Promille. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Am Mittwoch, 24. Mai, gegen 18:20 Uhr, befuhr ein 53 Jahre alter Mann mit einem Opel die Brookmelander Straße von Georsgheil in Richtung Marienhafe. In Höhe der Hansestraße kam es zu einer Staubildung. Der 53-Jährige hielt zunächst an, entschied sich dann, wieder in Richtung Georgsheil zu fahren und wendete sein Fahrzeug. Gleichzeitig fuhr ein 20 Jahre alter Mann auf einem Motorrad in Richtung Marienhafe. Er fuhr links an dem Stau vorbei und erkannte das Auto des 53-Jährigen zu spät. Die beiden Fahrzeuge stießen zusammen. Dabei stürzte der Motorradfahrer. Er wurde in einen angrenzenden Straßengraben geschleudert. Durch den Unfall wurde der 20-Jährige schwer verletzt. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert. Schließlich wurde er jedoch mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. An den beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden.

Ein 32 Jahre alter Mann befuhr mit einem Ford am Donnerstag, 25. Mai, gegen 10:45 Uhr, die Hauptstraße in Richtung Marienhafe. In dem Auto befanden sich außerdem eine 28-jährige Frau und ein 7-jähriges Kind. Am Runjeweg wollte er links abbiegen und missachtete dabei die Vorfahrt eines 24-jährigen Mannes, der mit einem VW die Hauptstraße in entgegengesetzter Richtung befuhr. Die beiden Fahrzeuge stießen frontal zusammen. Durch den Aufprall wurden die drei Personen in dem Ford leicht verletzt. Der VW-Fahrer erlitt schwere Verletzungen. Alle vier Personen wurden mit Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. An den beiden Fahrzeugen entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Sie mussten von einem Abschleppdienst geborgen werden.

Am Donnerstagabend, 25. Mai, gegen 20:15 Uhr, wurde die Polizei nach Leezdorf zu einer Auseinandersetzung im Adeweg, auf dem Festgelände einer dortigen Himmelfahrtsfeier gerufen. Die Beamten trafen auf einen 18-jährigen Mann, der auf bislang unbekannte Weise im Gesicht verletzt worden war. Als die Polizisten ihn ansprachen reagierte er aggressiv und beleidigte die Beamten. Die Polizeibeamten begleiteten den jungen Mann zu einem Rettungswagen. Dabei griff der 18-Jährige die Polizisten wiederholt an, schlug und trat nach ihnen. Schließlich wurde er mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizeibeamten blieben unverletzt. Es wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Auf demselben Festgelände kam es am Freitag, gegen 00:30 Uhr, zu Streitigkeiten zwischen zwei Personengruppen. Die Situation eskalierte schließlich. Ein 20 Jahre alter Mann gab einem 23-jährigen aus der anderen Personengruppe eine sogenannte Kopfnuss. Die beiden erleiden dadurch Verletzungen im Gesicht. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Ein 54-jähriger Pkw-Fahrer, der mit seinem Fahrzeug nach rechts auf einen Parkplatz einbiegen wollte, hat am Freitag, 26. Mai gegen 16:35 Uhr in Rechtsupweg, Hauptstraße, einen 45-jährigen Fahrradfahrer auf dem durchgehenden Fahrradweg übersehen. Bei dem Zusammenstoß kam der Radfahrer zu Fall und zog sich leichte Verletzungen zu. Sowohl am Pkw als auch am Fahrrad entstand jeweils ein Sachschaden.

Einen 29-jährigen Mann aus Berumbur trafen Polizeibeamte am frühen Samstag gegen 04:00 Uhr auf einem Parkplatz in der Gewerbestraße in Norden an. Dieser war dabei, kleinere Mengen Verpackungsmüll zu entzünden. Eine Gefahr für Gebäude bestand nicht. Gegen den Mann wurden Ermittlungen eingeleitet.

Am Sonnabend, 27. Mai, gegen 18.40 Uhr, kam es in der Osterstraße in Norden aus bislang ungeklärten Gründen zu einem Brand eines Wohn – und Geschäftshauses in der Osterstraße. Personen wurden nicht verletzt. An dem Gebäude entstand erheblicher Sachschaden. Die Ermittlungen zur Entstehung des Brandes dauern an.

Ebenfalls am Samstag gegen 18:00 Uhr kam es in Norden, Norddeicher Straße, zu einem Auffahrunfall zwischen zwei Pkw. Im Rahmen der Unfallaufnahme konnten die eingesetzten Polizeibeamten Alkoholeinfluß bei dem 26-jährigen Unfallverursacher aus Bremen feststellen (er pustete über 2 Promille). Daraufhin wurde eine Blutprobe angeordnet. Zudem wurde der Führerschein des jungen Mannes einbehalten.

In Marienhafe kam es am Samstag, 27. Mai gegen 01:10 Uhr zu Gewalttätigkeiten unter Eheleuten. Der 25-jährige Ehemann schlug seiner gleichaltrigen Frau u.a. mit der Faust in das Gesicht. Die hinzugerufenen Polizeibeamten leiteten ein Strafverfahren gegen den Mann ein. Zudem wurde er der Wohnung verwiesen. Die Frau wurde leicht verletzt.

In Berumbur eskalierte ebenfalls am Samstag gegen 13:30 Uhr ein Streit unter zwei Frauen. Im weiteren Verlauf wurde eine der Frauen am Hals ergriffen und leicht gewürgt. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Auch in Norden kam es Sonntag, 28. Mai gegen 03:15 Uhr zu Streitigkeiten unter Eheleuten (beide 33 Jahre alt). Im Verlauf dieser Streitigkeiten besprühte die Ehefrau ihren Mann mit Pfefferspray. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

 

Seehunde sind kein Fall für den Notruf!

Kein Grund zur Besorgnis! Es ist nichts Schlimmes, wenn Sie am Strand auf einen kleinen Seehund treffen – Sie befinden sich nämlich in seinem „Schlafzimmer“. Seehunde werden im Juni geboren und liegen manchmal kurzzeitig alleine am Strand, währenddessen die Mutter auf Nahrungssuche ist – ein ganz normaler Vorgang und meistens kein Grund zur Beunruhigung. In den letzten Jahren gingen jedoch bei der gemeinsamen Leitstelle von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Wittmund („Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland“) eine Vielzahl an „Notrufen“ über 110 bzw. 112 ein – im letzten Jahr weit über 600 Anrufe in der Hauptsaison von Juni bis August. Die meisten von ihnen sind aber keine wirklichen Notfälle gewesen, sondern lediglich Meldungen über mutmaßlich verwaiste Jungtiere (Heuler). Die Touristen meldeten: „Hier liegt ein Seehund am Strand, ich habe Angst, er könnte austrocknen“ oder „der Seehund scheint krank zu sein, er hat ganz glasige Augen“. „Viele Heuler sind eben nicht auf Hilfe angewiesen, jeder Fund muss aber individuell geprüft werden“, so Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück.

Ellermann appelliert insbesondere an die Inseltouristen in solchen Fällen nicht die Notrufnummern 110 oder 112 zu nutzen, da hierdurch die Notrufleitungen in der Leitstelle belegt werden und rät stattdessen direkt die Seehundstation in Norddeich unter der Telefonnummer 04931-973330 zu kontaktieren. Die Meldung eines vermeintlich verwaisten Heulers über die Notrufzentrale ist zudem ein Umweg, denn der Fund von Meeressäugern muss ohnehin an die zuständige Koordinierungsstelle, die Seehundstation Nationalpark-Haus in Norden-Norddeich, weitergeben werden. Von dort wird der Einsatz der ehrenamtlichen Wattenjagdaufseher organisiert. Letztlich kann nur ein sachkundiger Mitarbeiter der Seehundstation beurteilen, ob das Tier überlebensfähig ist oder menschliche Hilfe benötigt. Diese speziell geschulten Mitarbeiter beurteilen, ob ein Tier tatsächlich Hilfe benötigt oder ob die Chance besteht, dass Mutter und Jungtier wieder Kontakt zueinander aufnehmen können. Wie bei „menschlichen Notrufen“, ist es auch bei solchen „tierischen“ Einsätzen wichtig, dass Schaulustige sich möglichst vom Ort des Geschehens entfernen. „Jede kleinste Störung, die oft durch herumstehende oder sich unbedarft nähernde Strandbesucher verursacht wird, bringt die Jungtiere nur unnötig in Gefahr. Das Muttertier unterbricht dann nämlich die Säugephase und flüchtet bzw. traut sie sich nicht zu ihrem Jungtier zurück, wenn der Mensch vermeintlich „helfend“ an diesem steht. Dann ist im schlimmsten Fall ein Heuler entstanden.“, sagt Dr. Peter Lienau, Leiter der Seehundstation Nationalpark- Haus in Norddeich.

Ebenfalls zu bedenken ist, dass Seehunde bereits nach etwa sechs Wochen selbstständig sind. Jungtiere, die ab Ende August aufgefunden werden, sind daher bereits in der Regel alleine überlebensfähig und nicht mehr auf menschliche Hilfe angewiesen.

Verhalten beim Fund eines vermeintlich verwaisten Heulers

– Abstand halten (300 m)!

– Nicht anfassen!

– Fundort verlassen, damit die Mutter ggf. Kontakt zum Jungtier

aufnehmen kann!

– Das Tier muss nicht bewacht werden!

– Im Notfall melden Sie den Fund der Seehundstation unter 04931-973330; die Seehundstation prüft, ob es sich um einen Heuler handelt.

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