Kultur von und mit Geflüchteten

Ein ostfriesisches Kooperationsprojekt gilt der Kultusministerkonferenz als beispielhaft für die kulturelle Arbeit von und mit Geflüchteten.

Fünf künstlerische Projekte aus Niedersachsen wurden jetzt in die sogenannte Best-Practice-Datenbank der Kultusministerkonferenz für Kulturprojekte von und mit Geflüchteten aufgenommen. Zu ihnen gehört die Initiative „Sehnsucht neue Heimat – Ankommen im Nordwesten“ der Ostfriesischen Landschaft, Emsländischen Landschaft und des Landschaftsverbands Osnabrücker Land. „Kulturelle Teilhabe und kultureller Austausch sind zentrale Voraussetzungen, damit Integration gelingt. Die Vielfalt und Qualität der kulturellen Projekte mit geflüchteten Menschen in allen Regionen Niedersachsens sind beeindruckend“, unterstreicht Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić.

 

Teilprojekte im gesamten Nordwesten

„Sehnsucht neue Heimat – Ankommen im Nordwesten“ umfasst sechs Teilprojekte in Aurich und Norden, Papenburg, Lingen, Osnabrück sowie Bersenbrück, die über Theater- und Filmprojekte, Erstellung von Ausstellungen und gemeinsame künstlerische Betätigungen die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Kriegs- und Fluchterfahrungen ermöglichen sollen.

„Willkommen in Ostfriesland“ beispielsweise ist ein filmisches Dokumentar-Experiment in Zusammenarbeit von Medienzentrum des Landkreises Aurich, Kunstschule Miraculum, KVHS Aurich, Koordinationsstelle Flüchtlingsprogramm, der KVHS Norden sowie der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft. (Foto: Ostfriesische Landschaft)

„Willkommen in Ostfriesland“ beispielsweise ist ein filmisches Dokumentar-Experiment in Zusammenarbeit von Medienzentrum des Landkreises Aurich, Kunstschule Miraculum, KVHS Aurich, Koordinationsstelle Flüchtlingsprogramm, der KVHS Norden sowie der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft. Bei diesem Kultur-Experiment werden etwa 20 Flüchtlinge, begleitet von Kulturschaffenden, ihren Neustart in Ostfriesland durch ihren subjektiven Blick filmisch dokumentieren. Im Herbst 2017 sollen ihre Ergebnisse im Rahmen der „Niedersachsen Filmklappe“ und dem „Fest der Kulturen Aurich“ öffentlich präsentiert werden. Die Teilnehmenden erhalten Kurse in Theorie und Technik. Sie werden begleitet von Medienfachleuten und einem Regisseur. Weiterhin übersetzen Sprachvermittler ins Arabische, Kurdische und Französische.

Eingebunden in das Projekt ist zudem – in Zusammenarbeit mit der Conerus Schule Norden – die Ausstellung „Von Vietnam nach Ostfriesland“ im Teemuseum Norden, die sich mit den vietnamesischen Boatpeople in Norddeich befasst.

 

Über das Kooperationsprojekt

Die drei Landschaften im Nordwesten Niedersachsens haben sich erstmalig zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen, um über kulturelle Projekte einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen und Zugewanderten im ländlichen Raum zu leisten. Das Projekt wird vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) gefördert.

Die Datenbank entstand auf Initiative der Kultusministerkonferenz der Länder und wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien unterstützt. Sie präsentiert herausragende kulturelle Projekte für, von bzw. mit Geflüchtete/n aus allen Bundesländern (www.best-practice-projekte.de). Pro Land sind zunächst fünf exemplarische Vorhaben ausgewählt worden. Sie tragen zur kulturellen Teilhabe von Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen sowie zur interkulturellen Öffnung der Kultureinrichtungen bei.

Schreiben Sie einen Kommentar