In Kiesgärten lebt nichts

Der NABU Ostfriesland hat gute Tipps für eine naturnahe Gartenplanung, die für Mensch und Tier angenehme Lebensräume schafft.

Aurich – Wenn die Tage kürzer werden und im Garten allmählich weniger zu tun ist, machen sich viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner an die Planung für das kommende Gartenjahr. „Gerade wenn in den Wochen vorher viel zu tun war, spielt dann vielleicht so mancher mit dem Gedanken an einen pflegeleichten Kiesgarten“, sagt Jan Schürings von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland. „Aber wer die Natur liebt, ist gut beraten diese Idee möglichst schnell wieder zu verwerfen.“ Denn Schmetterlinge und Wildbienen gehen im Kies- oder Steingarten leer aus. Auch andere tierische Gartenbesucher wie Igel oder Rotkehlchen finden dort weder Nahrung noch Lebensraum.

Insekten wie das Tagpfauenauge finden in sterilen Kiesgärten keine Nahrung. (Foto: Susen Schiedewitz / NABU)
Insekten wie das Tagpfauenauge finden in sterilen Kiesgärten keine Nahrung. (Foto: Susen Schiedewitz / NABU)

Gerade Vorgärten werden immer wieder gerne als nahezu pflanzenfreie Stein- und Kiesgärten angelegt, weil damit ein vergleichsweise geringer Pflegeaufwand verbunden ist: Die spärliche Bepflanzung braucht wenig Beachtung, das Mähen des Rasens oder das Sensen der Wiese fällt ebenfalls weg. „Zugleich beraubt man sich aber auch der Freude, die Gartenarbeit ganz häufig mit sich bringt“, gibt Schürings zu bedenken. „Und auch ein Kiesgarten braucht Pflege: Trotz aller Steine wachsen hier und dort Wildkräuter, die dann nicht selten mit Pflanzenvernichtungsmitteln bekämpft werden.“

Der NABU Ostfriesland spricht sich für eine naturnahe Gartengestaltung aus. „Ein Naturgarten mit vielen heimischen Pflanzen und ohne giftige Pflanzenschutzmittel ist voller Leben. Hier finden Rotkehlchen und Tagpfauenauge Nahrung, hier fühlen sich Igel und Fledermäuse wohl“, sagt Jan Schürings „Und wenn man dann noch eine kleine ‚wilde Ecke‘ anlegt, von der viele Tiere profitieren, wird der Pflegeaufwand gleich ein bisschen weniger.“

Wer auf der Suche nach Tipps ist, um den Garten naturnah zu gestalten, wird in der NABU-Broschüre „Gartenlust – Für mehr Natur im Garten“ fündig. Sie ist gegen Einsendung von zehn Briefmarken zu 70 Cent erhältlich beim: NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Gartenlust‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover.

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