Trance und Transzendenz in der Philosophie

Im Schatten der Fußball-EM 2016 ist die Sommerausgabe des „Lichtwolf – Zeitschrift trotz Philosophie“ erschienen, die im Geiste des Fin de siècle die Tradition intellektuell-kritischer Untergrundzeitschriften aufrecht erhält. Im catware.net Verlag zeigt man sich äußerst zufrieden mit der jüngsten Veröffentlichung des kleinen Hauses aus Norden in Ostfriesland.

Lichtwolf – Zeitschrift trotz Philosophie. Ausgabe Nr. 54, Titelthema: Ekstase. Paperback (DIN A4), 110 Seiten, ISBN 9783941921627, Juni 2016, Preis: 8,50 Euro, im Abo ab 26,80 Euro
Lichtwolf – Zeitschrift trotz Philosophie. Ausgabe Nr. 54, Titelthema: Ekstase. Paperback (DIN A4), 110 Seiten, ISBN 9783941921627, Juni 2016, Preis: 8,50 Euro, im Abo ab 26,80 Euro

Das neue Heft beschäftigt sich mit Ekstase, d.h. mit Transzendenz und Trance, Rausch und Schwärmerei, Enthusiasmus und Orgasmus nebst aller Varianten.

Zu Zeiten von Romantik und Empfindsamkeit schätzte und suchte man den Überschwang in Kunst und Dichtung, Freundschaft und Liebe: An den römischen Gräbern von Keats und Shelley spürt Michael Helming dem Schönheitsrausch der Poesie nach. Timotheus Schneidegger und Marc Hieronimus stellen dar, wie die moderne Gesellschaft den Drogenrausch zugleich nötig macht und pathologisiert oder gar kriminalisiert. Ekstase und Besessenheit im Christentum und Himmelfahrten in der islamischen Mystik, außerdem Drogenkonsum und Masturbation sind einige der weiteren Themen.

Martin Gohlke überlegt, welche Enttäuschungen den linken Gutmenschen zum Zyniker machen, anschließend stellt Michael Helming den Frosch in der Rubrik „Viehlosovieh“ vor. Es geht darüber hinaus um Wein und Lou Reed, auch der große Punkdichter Bdolf ist wieder mit einigen Kurzgeschichten dabei, die andere Magazine als geschmacklos ablehnen würden.

 

Anders als andere Philosophie-Zeitschriften

Lichtwolf Nr. 54 wurde dieses Mal illustriert von Malern und Zeichnern aus Deutschland, Frankreich und den USA, nämlich Georg Frost, der auf Juist lebt, Andy Singer, Tristam und Patrick McGrath Muñiz. Dessen Ölgemälde „Nuestra Señora del Divino Consumo“ ist eine konsumkritische Satire auf Heiligenbilder und ziert die Rückseite des Heftes.

Der Herausgeber Timotheus Schneidegger ist begeistert: „Die Ausgabe ist rundherum gelungen: Der außergewöhnliche Umschlag passt zum Inhalt. Das Titelthema Ekstase wird aus allen philosophischen Perspektiven behandelt. Hinzu kommen Texte, die man in keiner anderen Philosophie-Zeitschrift fände.“

Im Gegensatz zu den jüngeren, populärphilosophischen Magazinen setzt der Lichtwolf eine gewisse akademische Grundbildung voraus. Zugleich verweigert er sich der gestelzten Sprache von Fachzeitschriften. Philosophie wird hier als ernstes Spiel mit viel Witz betrieben.

Seit seiner Gründung vor 14 Jahren finanziert sich der Lichtwolf ausschließlich durch den Heftverkauf. Die aktuelle Ausgabe kann über den Buchhandel, über www.lichtwolf.de oder direkt beim catware.net Verlag bezogen werden.

Schreiben Sie einen Kommentar