Wieder Krieg in Europa?

Die Kreisvolkshochschule Norden lädt zur Diskussion über den Ukraine-Konflikt ein.

Der Ukraine-Konflikt ist in den Medien allgegenwärtig, eine Lösung ist noch nicht absehbar. Darum lädt die Kreisvolkshochschule Norden interessierte Bürgerinnen und Bürger Am 22. Oktober, 20 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über den Ukraine-Konflikt und die erschütterte europäische Friedensordnung ein. Zu Gast sein wird auch das Bundestagsmitglied Heiko Schmelzle (CDU).

Michael Weiß, der über persönliche Kontakte in die seit Monaten umkämpfte Ostukraine verfügt, wird zu Beginn in einem Kurzvortrag über die Lage in dem zwischen Europa und Russland zerrissenen Land informieren. Außerdem gibt er einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung des Konflikts von den Euromaidan-Protesten über die Annexion der Krim und den Abschuss von Flug MH17 bis zum brüchigen Waffenstillstand.

Seit 1999 hat die NATO zahlreiche ehemalige Sowjetrepubliken als neue Mitgliedsstaaten aufgenommen. Eine Provokation Russlands? Die heutigen Konfliktgebiete in der Ostukraine und die Krim sind rot markiert. (Karte: Timo Schneider, KVHS Norden)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf der Potsdamer Konferenz die Grundzüge einer europäischen Friedensordnung festgelegt, die im Wesentlichen bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion Bestand hatte. Die Hoffnung Gorbatschows auf das „gemeinsame Haus Europa“ erfüllte sich nach 1990 nicht. Stattdessen dehnte die NATO ihren Einflussbereich immer weiter in den post-imperialen Raum der ehemaligen Sowjetunion hinein aus.

Die Annexion der Krim durch Russland markierte den Beginn der Auflösung einer von den USA garantierten Friedensordnung für Europa. US-Präsident Obama konnte lediglich Russland als aggressive Regionalmacht beschimpfen und auf Sanktionen drängen. Und dies, obwohl sich die USA im Budapester Memorandum 1994 verpflichtet hatten, die territoriale Integrität der Ukraine zu schützen. Zwischenzeitlich war der Ukraine-Konflikt soweit eskaliert, dass einige EU-Spitzenpolitiker bereits von einem neuen Krieg in Europa sprachen.

Welche Rolle spielt Russland tatsächlich in der Ostukraine? Sind die vom Westen verhängten Wirtschaftssanktionen ein geeignetes Mittel zur Deeskalation der Lage? Wie will sich die deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik in Zukunft positionieren? Diese und weitere Fragen werden am 22.10. ab 20 Uhr im Forum des WBZ Norden u.a. mit Heiko Schmelzle (MdB, CDU) diskutiert. Der Eintritt ist frei.

 

Die Diskussion bildet den Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum Thema Ukraine. Am 1.12. wird Zbigniew Kullas ab 18:30 Uhr im WBZ einen Vortrag über die Geschichte der Ukraine halten. Am 11.12. gründet sich ebenfalls um 18:30 Uhr ein sicherheitspolitischer Gesprächskreis, zu dem alle Interessierten herzlichen eingeladen sind.

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