Erinnerung und Mahnung an die Reichspogromnacht

Einladung zur Gedenkfeierder Ökumenischen Arbeitsgruppe Synagogenweg am 9.11.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht lädt die Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg für Sonnabend, 9. November, 18 Uhr, in den Norder Synagogenweg ein. Hier stand einst die Synagoge der jüdischen Gemeinde Norden. Am Abend des 9. November 1938 – vor genau 75 Jahren – zerstörte die SA das Gebäude, trieb die Juden im Schlachthof zusammen.

 

In diesem Jahr ist die Ökumenische Arbeitsgruppe für die Gestaltung der Gedenkfeier zuständig. Heide Janssen, Marianne Rothensee und Dieter Thomsen, Mitglieder der Gruppe, werden Briefe von zwei überlebenden Norder Juden, Moritz Wolff und Hannah Wolff, vorlesen. Die Briefe hatten Wolffs 1948 an die Staatsanwaltschaft Aurich für den Prozess gegen die Täter des 9. November 1938 geschickt. Moritz Wolff und Hannah Wolff schildern in den Briefen, wie es ihnen an dem Abend und in der Nacht vom 9. auf den 10. November erging. „Die Briefe sind sehr ergreifend“, sagt Walter Demandt, einer der Sprecher der Arbeitsgruppe., „sie machen deutlich, dass es damals in Norden in keiner Weise besser war als in anderen Städten. Es ist hier sehr gewütet worden.“

Im Anschluss an das Verlesen der Briefe wird Marianne Rothensee einzelne Passagen einer Rede von Claudia de Levie vorlesen. Claudia de Levie stammt aus der Familie Wolff. Sie hat für die derzeit im Norder Rathaus laufende Ausstellung „BRUCH-STÜCKE. Aus dem Leben der Familien Wolff und Samson“ private Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt. Sie war zur Eröffnung der Ausstellung aus Israel angereist und hatte eine beeindruckende Rede gehalten.

Die musikalische Untermalung der Gedenkfeier übernimmt wie in jedem Jahr der Posaunenchor der Ludgerikirchengemeinde Norden unter der Leitung von Petra Kunze.

Gedenkplatte für die 1938 zerstörte Synagoge in Wittmund (Foto: DerDon123 / Wikipedia, GNU)

Ab 19 Uhr (Uhrzeit geändert!) wird der Historiker Malte Holler im Weiterbildungszentrum der Kreisvolkshochschule Norden den Vortrag „Juden im Ghetto Litzmannstadt“ halten. Derzeit veranstaltet die Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg in der Veranstaltungsebene des WBZs die Ausstellung „Reise ohne Wiederkehr – Wege in das Grauen“. Gut 50 Fotos zeigen Aufnahmen von inhaftierten Juden aus dem Ghetto Litzmannstadt. Die Fotos wurden ab 1940 aufgenommen. Die Ausstellung kann man sich an dem Abend ebenfalls anschauen.

Von 15 bis 17 Uhr hat am Sonnabend, 9. November, auch das Rathaus Norden geöffnet. Hier ist derzeit eine weitere Ausstellung der Ökumenischen Arbeitsgruppe Synagogenweg Norden zu sehen: „BRUCH-STÜCKE. Aus dem Leben der jüdischen Familien Wolff und Samson“. Malte Holler ist der Kurator der Ausstellung.

 

Die Arbeitsgruppe ist den Mitarbeitern des Rathauses außerordentlich dankbar für diese zusätzliche Öffnungszeit. So ist es auch Berufstätigen möglich, die Schau zu sehen. Die Ausstellung dauert noch bis 15. November.

Das Norder Rathaus hat montags bis mittwochs von 8 bis 17 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr Uhr geöffnet. (Text: Ökumenische Arbeitsgruppe Synagogenweg, Michaela Kruse, Pressesprecherin)

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